Vollfinanzierung: 100 Prozent des Kaufpreises und mehr
Einige Banken bieten Hypothekenkredite an, bei denen sie 100 und sogar mehr Prozent des Kaufpreises finanzieren. Dann müssen die künftigen Bauherren auch die Erwerbsnebenkosten wie Maklercourtage für das Grundstück, Grunderwerbssteuer oder Notarkosten nicht flüssig haben. Aber: Banken lassen sich das meist teuer bezahlen - mit einem Zinsaufschlag. Bevor die finanzierende Bank eine Vollfinanzierung zusagt, muss sie eine Risikoentscheidung treffen: Sie wird dazu die persönliche Situation der Erwerber und das Bauvorhaben genau prüfen.
Situation der Erwerber
Die Lebensumstände der künftigen Bauherren sind ein wichtiger Punkt für die Bank, so das Fachportal bauen.de. Sie wird vor allem wissen wollen, ob das Einkommen für eine Vollfinanzierung hoch genug ausfällt und nachhaltig, also dauerhaft, erzielt wird: Zeitarbeit, befristete Arbeitsverträge oder Anstellungen auf Probe halten diesem Kriterium nicht stand. Außerdem wird die Bank prüfen, wie viel Geld den Antragstellern verbleibt, wenn alle Lebenshaltungskosten abgezogen wurden. Beispielsweise die Leasingrate fürs neue Auto oder auch ein Ratenkredit können so zu Buche schlagen, dass der Bank der verbleibende Betrag zu klein erscheint. Als Faustregel gilt: Für einen Erwachsenen sollten etwa 500 Euro und für ein Kind zirka 300 Euro als Mindestlebenshaltungskosten angesetzt werden - jedoch variiert der Betrag je nach Kreditinstitut.
Qualität der Immobilie
Wer ein Eigenheim erwerben will, ist immer gut beraten, alle Aufwendungen lückenlos zu berücksichtigen. Namhafte Fertighaushersteller verfügen über genug Erfahrung und meist auch hinreichend geschulte Berater, um ihren Kunden einen sicheren Überblick über die entstehenden Gesamtkosten zu geben. Will man ein Fertighaus ohne Eigenkapital bauen, muss man sich vergegenwärtigen, dass die Bank von der Qualität des Objektes überzeugt werden will. Sie wird dabei sowohl die Lage der Immobilie als auch die Bauausführung beurteilen. Das Gütesiegel der "Qualitätsgemeinschaft Deutscher Fertigbau" (QDF) ist dafür ein guter Anhaltspunkt. Bei einem noch zu errichtenden Eigenheim ist eine möglichst ausführliche Baubeschreibung unumgänglich. Darauf weist das Fachportal bauen.de hin. Ein detaillierter Zahlungsplan, gemäß Makler- und Bauträgerverordnung (MaBV) klar in Bauabschnitte gegliedert, gehört ebenfalls zu den unverzichtbaren Bankunterlagen. Nur werthaltige Objekte versprechen für den Fall der Fälle - die Zwangsversteigerung - der Bank und den Eigentümern noch akzeptable Erlöse.