Laut statistischem Bundesamt machte der Anteil an Ein-Personen-Haushalten im vergangenen Jahr bereits knapp 40 Prozent aus. In Großstädten wie Hamburg oder Berlin ist sogar schon jeder zweite Haushalt ein Single-Haushalt, berichtet das Immobilienportal Immowelt.de. Und die Tendenz ist steigend. Da aber auch Alleinstehende die Unabhängigkeit eines eigenen Daches über dem Kopf durchaus zu schätzen wissen, reagieren mittlerweile die ersten Architekten und Bauplanungsgesellschaften mit zugeschnittenen Angeboten. Sie konzipieren Kleinsthäuser, die teilweise schon auf vier mal zehn Metern Grundfläche Wohnen und Arbeiten ermöglichen. Die Beschränkung auf ein Minimum an Grundstücks- und Wohnfläche zahlt sich aus. Für die günstigsten Mini-Modelle sind 70.000 Euro inklusive Planungskosten hinzulegen. Je nach Größe und Ausstattung können die Preise aber auch bei 130.000 Euro und mehr liegen.
Dafür bekommt man ein modernes Haus mit offenen Grundrissen und multifunktionalen Räumen, erklärt Immowelt.de. Und bei fast allen Entwürfen öffnen große Fensterflächen die Räume nach außen, so dass ein großzügiger Eindruck entsteht. Feste Trennwände sind entsprechend auf ein Minimum reduziert, Rückzugsräume sucht man vergeblich, schließlich muss jeder Quadratmeter Fläche optimal ausgenutzt werden. Stattdessen dienen beispielsweise Schiebetüren dazu, das Raumgefüge auf Wunsch zwischen Schlafen und Arbeiten anzupassen. Üblicherweise sind die Kleinsthäuser zweigeschossig, so dass sich die Wohnfläche verdoppelt und meist bei rund 80 Quadratmeter einpendelt. Einige Konzepte sind aber auch in der Lage, sich den verändernden Anforderungen ihrer Bewohner anzupassen, zum Beispiel durch zusätzliche Module.
Zielgruppen für solche funktionalen und flexiblen Häuser sind nicht nur die klassischen Großstadtsingles. Auch ältere Menschen schätzen bereits diese Kleinformate, wenn ihnen ihr altes Eigenheim plötzlich zu groß erscheint. Allerdings haben die Kleinhäuser in dieser Beziehung oft noch einen gravierenden Nachteil. Mit den Anforderungen eines wirklich barrierefreien Wohnens ist das Konzept schwer zu vereinbaren. Da die Minihäuser mit einer geringen Grundfläche auskommen sollen, sind sie oft nicht auf einer Ebene oder mit Lift konzipiert.