Lehm wird seit Jahrtausenden in vielen Kulturen als Baumaterial verwendet. In unseren Breitengraden ist Lehm Bestandteil von Fachwerkhäusern. Derzeit gewinnt der traditionsreiche Baustoff aber im Rahmen des modernen und umweltgerechten Bauens neue Anhänger, berichtet das Immobilienportal Immowelt.de. Denn Lehm gleicht das Raumklima ressourcenschonend aus, reinigt die Luft, speichert zugleich Wärme und gibt keine Schadstoffe ab.
Ton und Sand
Doch das Gemisch aus Ton und Sand hat durchaus auch seine Nachteile. Es besitzt kaum dämmende Eigenschaften und ist zudem wasserlöslich. So müssen Außenmauern aus Lehm vor Wind und Wetter geschützt werden. Dafür können beispielsweise dämmende Hüllen aus Schilfrohr mit darüber montierten Holzplatten verwendet werden. Zusätzlich ist es ratsam, den verwendeten Lehm mit Stroh- oder Holzhäcksel zu durchmischen, ergänzt Immowelt.de. So ist das Haus besser gedämmt, und es entstehen bei Kälte keine Risse. Im Innenbereich sind massive, ungebrannte Ziegel jedoch unproblematisch und können ihre positiven Eigenschaften voll entfalten. Daher entscheiden die meisten Bauherren, Lehm nur für den Innenausbau zu verwenden. Für die Außenwände werden weiterhin Beton oder Ziegel bevorzugt.
Vielseitig einsetzbar
In der Verarbeitung ist Lehm ein Multitalent. Als Schüttung ist er in Zwischenböden einsetzbar, als Putzmischung lassen sich mit ihm die Wände grundieren. Auch zu Platten geformt wird das Naturmaterial angeboten. Neuerdings werden zudem tragende Wände aus Stampflehm wiederentdeckt. Denn erdfeucht lässt sich Lehm mit Hilfe einer Schalung zu einer massiven Wandkonstruktionen verdichten. Außerdem kann die Lehmwand auch ästhetisch punkten. Durch die Verdichtung entsteht eine verschiedenfarbige, aber glatte Oberfläche, die tendenziell an Marmor erinnert. Allerdings sind Stampflehmwände mit etwa 1300 Euro Baukosten je Quadratmeter deutlich teurer als herkömmliche Massivwände.
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