Achtung, Kontrolle!
Gut jeder Zweite, der schon mal Probleme mit dem Nachbarn hatte, nennt Ruhestörung als Hauptproblem. Ganz egal, ob das Baby schläft oder Gäste zu Besuch sind - der unliebsame Nachbar nimmt keine Rücksicht. Dicht dahinter liegen ständige Kontrollen: Bei 40 Prozent passt der Nachbar genau auf, ob die Hausordnung gemacht oder der Müll vorschriftsmäßig getrennt wurde. Und rund ein Drittel der Befragten gibt an, dass sie vom Nachbarn beleidigt und beschimpft wurden. Besonders Frauen reagieren empfindlicher als Männer und nehmen sich solche Kränkungen zu Herzen.
Trotz Mobbings bleibt die Mehrheit gelassen
Auch wenn die Deutschen mit einem Tyrannen Tür an Tür wohnen, bleiben sie mehrheitlich entspannt: Zwei Drittel ignorieren die Attacken von nebenan einfach. Diese stoische Gelassenheit teilen aber nicht alle Befragten. Die Reaktionen auf Mobbing und Schikane reichen vom verbalen Dampfablassen über Racheaktionen bis hin zur Androhung von Schlägen. Jedes siebte Schikaneopfer suchte sein Heil lieber in der Flucht und zog bereits um. Die Mehrheit der Umzugswilligen ist weiblich: 17 Prozent der Frauen gehen der Konfrontation lieber aus dem Weg. Bei den Männern sind es nur 10 Prozent.
Für die repräsentative Studie Wohnen und Leben Winter 2012 wurden im Auftrag von immowelt.de 1.084 Personen durch das Marktforschungsinstitut Innofact befragt.
Die Ergebnisse der Studie im Überblick:
Wurden Sie schon einmal von Ihrem Nachbarn schikaniert?
- Nein: 61 Prozent
- Ja: 39 Prozent
(Mehrfachnennungen möglich)
- Er hat mich durch Ruhestörung terrorisiert: 44 Prozent
- Er hat mich ständig kontrolliert: 40 Prozent
- Er hat mich beschimpft und beleidigt: 34 Prozent
- Ich habe sie ignoriert: 54 Prozent
- Ich hab dem Nachbarn die Meinung gesagt: 34 Prozent
- Ich habe ihm mit Konsequenzen gedroht: 21 Prozent
- Ich bin umgezogen: 14 Prozent