Wachsendes Interesse
Nach Beobachtungen des Immobilienportals Immowelt.de folgen Politik und Verwaltung inzwischen dem Trend. Mehr und mehr Städte und Regionen schaffen heute oder in der nahen Zukunft offizielle Liegeplätze für Hausboote. Dazu gehören Berlin, Hamburg, Kiel, Rendsburg und Duisburg. Im Bezirksamt Hamburg Mitte berät inzwischen sogar ein "Hausbootlotse" die Interessenten. Und immer mehr Menschen leben ihren Traum. Manche auf einem ausgemusterten, in langjähriger Arbeit restaurierten Schiff, andere auf einem neuen „Floating Home“ mit allem erdenklichen Luxus.
Knappes Angebot
Das Angebot an Hausbooten ist in Deutschland allerdings relativ klein. Die Stadt Hamburg hat beispielsweise unlängst beschlossen, zunächst insgesamt 75 Plätze für Hausboote freizugeben, die in den kommenden Jahren sukzessive erschlossen und an Interessenten vergeben werden sollen. Weitere Städte wie beispielsweise Berlin, Kiel und Duisburg wollen weitere offizielle Liegeplätze für Hausboote schaffen. Auch im Lausitzer Seenland gibt es ein Hausboot-Projekt.
Selten werden auch gebrauchte Hausboote angeboten – je nach Größe und Zustand ab rund 20.000 Euro. Doch wer eine gewisse Größe und Komfort bevorzugt, muss deutlich tiefer in die Tasche greifen. Neue Hausboote sind ab etwa 100.000 Euro zu haben, eine Obergrenze existiert nicht. Ver- und Entsorgungsanschlüsse kosten bis zu 30.000 Euro. Auch die regelmäßige Landrevision des schwimmenden Eigenheims verschlingt jedes Mal mehrere tausend Euro. Hinzu kommen Kosten für Versicherungen, eventuell Mietzahlungen an den Eigentümer der Kaimauer und eine Gebühr für die Wasserfläche, berichtet das Immobilienportal Immowelt.de.
Erste Überholung nach 25 Jahren
Genau wie Häuser auf dem Land, brauchen auch Hausboote Wartung und Pflege. Allerdings: Wartung und Reparaturen unter der Wasserlinie erfordern dafür ausgerüstete Werften. Dank moderner Techniken benötigen neue Hausboote – die übrigens mehr als 100 Tonnen wiegen können – die erste größere Überholung an Land allerdings erst nach 25 Jahren.
Infobox
So geht`s:
Der Traum vom eigenen Hausboot kann auf zwei Arten wahr werden:
Möglichkeit 1: Kauf eines bestehenden Hausboots, am besten zusammen mit Liegeplatz. Fehlt der Liegeplatz, bleibt nur die Suche nach einem geeigneten Platz in privaten Gewässern oder der Marsch durch die Bürokratie der Kommunen zur Erlangung einer Ausnahmegenehmigung.
Möglichkeit 2: Bewerbung um einen der (derzeit noch seltenen) offiziellen Liegeplätze beispielsweise in Hamburg entweder mit einem existierenden Hausboot oder mit entsprechenden Plänen.
Wer diese Tipps beherzigt und sein Vorhaben mit der nötigen Konsequenz verfolgt, kann vielleicht schon bald die Gäste seiner Einweihungsparty begrüßen mit „Willkommen an Bord!“.