Zwanzig Frauen und Männer, die seit mindestens zwei Jahren in stationären, ambulanten oder teilstationären Altenpflegeeinrichtungen in Niedersachsen arbeiten, beginnen ihren ersten Schultag mit einer Feierstunde in der Berufsfachschule Altenpflege in Osterholz-Scharmeck.
Frau Schemel, Geschäftsführerin des Instituts für Berufs- und Sozialpädagogik (ibs) Bremen, begrüßt die Kursteilnehmenden sowie Vertreterinnen und Vertreter der Pflegeeinrichtungen, in denen diese arbeiten. Herr Labatzki von der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven und Herr Rüb, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Servicestelle Nachqualifizierung Altenpflege Niedersachsen, heben die besondere Bedeutung der Nachqualifizierung für die Fachkräftesicherung hervor und wünschen allen Teilnehmenden viel Erfolg für die nächsten zwei Jahre. Frau Schöller-Stindt, Leiterin der Berufsfachschule Altenpflege in Osterholz-Scharmbeck, begrüßt die Teilnehmenden und gibt ihnen eine erste Einführung in den Nachqualifizierungskurs.
Das Besondere an der Nachqualifizierung Altenpflege ist, dass aufgrund bestehender Berufserfahrungen in der Pflege die Ausbildungszeit zur Altenpflegerin bzw. zum Altenpfleger von drei auf zwei Jahre verkürzt werden kann. Ein weiterer positiver Aspekt ist, dass die Teilnehmenden weiterhin ihr Gehalt beziehen und die Qualifizierung in der Arbeitszeit besuchen. Die Nachqualifizierung ist praxisnah konzipiert und berufsbegleitend organisiert, wodurch sie vor allem auch für Personen in fortgeschrittenem Lebensalter interessant ist.
Das Projekt "Servicestellen Nachqualifizierung Altenpflege Niedersachsen und Rheinland-Pfalz" ist Teil des Programms "Perspektive Berufsabschluss" und wird vom Institut für berufliche Bildung, Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik (INBAS) GmbH, Büro Hamburg und Büro Berlin, umgesetzt. "Perspektive Berufsabschluss" ist ein Programm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, das durch strukturelle Veränderungen den Anteil von Jugendlichen und jungen Erwachsenen ohne beruflichen Abschluss dauerhaft senken will. 97 Projekte sollen dafür Netzwerke in zwei unterschiedlichen Förderschwerpunkten nachhaltig etablieren. "Regionales Übergangsmanagement" stimmt an 55 Standorten die verschiedenen bereits vorhandenen Förderangebote und Unterstützungsleistungen aufeinander ab, um Jugendlichen den Anschluss von der Schule in eine Berufsausbildung zu erleichtern. "Abschlussorientierte modulare Nachqualifizierung" schafft durch 42 Projekte geeignete Rahmenbedingungen, um an- und ungelernten jungen Erwachsenen mit und ohne Beschäftigung einen nachträglichen Berufsabschluss zu ermöglichen. "Perspektive Berufsabschluss" wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung aus Bundesmitteln und von der Europäischen Union aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds in den Jahren 2008 bis 2013 mit insgesamt rund 67 Mio. € finanziert.