Diese Prüflinge gehören zur Elite, deren Spitzenleistungen für unsere Wirtschaft enorm wichtig sind. Ein rohstoffarmes Land wie Deutschland kann die hohe Lebensqualität für seine Gesellschaft nur dann aufrecht erhalten, wenn leistungswillige und –fähige junge Menschen anerkannt und unterstützt werden", sagte Wirtz.
Positives hatte Wirtz vom derzeitigen Ausbildungsmarkt zu berichten. Zum Stichtag 31. Juli seien 14,6 Prozent mehr Ausbildungsverträge eingetragen worden als im Jahr 2006, in dem bereits die höchste Ausbildungszahl seit 17 Jahren erreicht wurde. Damit habe die heimische Wirtschaft ihr Versprechen seit Bestehen des Ausbildungspaktes mehr als erfüllt, freute sich Wirtz.
"Doch die Gesellschaft muss sich echte Sorgen um diejenigen Jugendlichen machen, die kein verwertbares schulisches Leistungsniveau bieten oder schlichtweg unmotiviert sind, führte Wirtz weiter aus. Hier sehe er noch kein erfolgversprechendes Rezept, meinte aber, dass man die Anstrengungen und Kräfte, die bisher auf die Lehrstellenakquisition verwandt wurden, in Zukunft hierauf ausrichten könne. Wirtz verwies zu diesem Thema auf das von der IHK angebotene KURS-Projekt. Es gebe in der Region mittlerweile über 70 Lernpartnerschaften, in denen Schülern das Berufsleben nahe gebracht und eine Berufswahlorientierung gegeben werde.
Wirtz appellierte an die Wirtschaft, in ihrem Ausbildungsengagement nicht nachzulassen. Der demografische Wandel sei in den Schulen angekommen, und in einigen Bereichen zeichne sich bereits ein Fachkräftemangel ab. Wer jetzt nicht ausbilde, müsse sich in einigen Jahren strategische Managementfehler vorhalten lassen.
Den "Elite"-Prüflingen gab Wirtz den Rat, an ihrer internationalen Kompetenz zu arbeiten, ihre Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern und die Wirtschaftsstrukturen und Kulturen anderer Länder kennen zu lernen. Hier helfe ein Förderprogramm der Bundesregierung, die begabte junge Berufstätige über drei Jahre hinweg mit einem Beitrag von bis zu 5.100 Euro unterstütze. Weiter gebe es ein gemeinsames Projekt der IHK Aachen mit der Berufsakademie der Deutsch-Britischen Handelskammer in London und dem European College of Business and Management, das regelmäßig ein zweiwöchiges Training anbiete.
Zum Schluss dankte Wirtz all denjenigen, die zum Erfolg der "sehr guten" Absolventen beigetragen haben. Hier in erster Linie den Ausbildern aus den Unternehmen und den Lehrern der Berufskollegs; aber auch den vielen ehrenamtlichen Prüfern und Prüferinnen ebenso wie den Eltern und Freunden der Prüfungsabsolventen.