PriManager, so Planspielleiter Dr. Niels Högsdal, ist ein an der Gründerschule Pforzheim entwickelter, dreistufiger Planspielwettbewerb des Wirtschaftsministeriums Baden-Württemberg für Primaner der Jahrgangsstufe 12, das 2002 zum ersten Mal stattfand. In den drei Ebenen QualiCup, Regional-Cup und Landes-Cup spielen jeweils bis zu zwölf Schulteams mit bis zu sechs Schülern. Dabei gilt es in selbst organisierten Teams, bei großer Datenvielfalt und -komplexität unter zunehmendem Zeitdruck mit selbst gewählten Strategien und Methoden ökonomisch sinnvolle Entscheidungen zu treffen. Mit Dr. Högsdal zum Regio-Cup angereist sind auch Planspielassistent Jochen Wirth und der stellvertretende Planspielleiter Max Monauni. "Wir freuen uns über das große Engagement der Jugendlichen, die sogar ihre Freizeit für das Planspiel opfern und mit viel Engagement an die nicht einfachen Aufgaben herangehen", sagt Wirth. Fünf simulierte Geschäftsjahre gilt es zu überstehen. "Dreiviertel der Gymnasien in Baden-Württemberg haben schon teilgenommen", berichtet Monauni.
Acht Teams hatten sich in der Qualicup-Vorrunde für den Regio-Cup qualifiziert, sieben von ihnen sind angetreten: Schüler der Claude-Dornier-Schule Friedrichshafen, zwei Teams vom Johannes-Kepler-Gymnasium Reutlingen, jeweils ein Team von der Theodor-Heuss-Schule Reutlingen und der Robert-Bosch-Schule Ulm sowie zwei Teams vom Gymnasium St. Konrad, das auch Gastgeber für den Regio-Cup ist. Das gleichfalls für den Regio-Cup qualifizierte Team des Welfen-Gymnasiums Ravensburg ist nicht angetreten. Titelverteidiger sind die zwei Teams vom Gymnasium St. Konrad. Bereits zweimal hat die Schule den Landes-Cup gewonnen. Mentor und Lehrer Hubert Feindura obliegt die Organisation des Regio-Cups 2008. "Ich bin stolz auf unsere Schüler", sagt er. "Immer wieder finden sich Teams, die bei PriManager mitmachen." Die Industrie- und Handelskammer Bodensee-Oberschwaben (IHK) unterstützt die Regional- und LandesCups. "PriManager wird unserem Anliegen, Schule und Wirtschaft stärker in Kontakt zu bringen, gerecht", begründet Markus Brunnbauer, Leiter des IHK-Geschäftsbereichs Ausbildung, das Engagement. "Unternehmensprozesse müssen vermehrt in den Schulen thematisiert werden. Ein Planspiel wie PriManager kann die Schülerinnen und Schüler motivieren später ein eigenes Unternehmen zu gründen."
Die erste Phase ist geschafft, die Daten werden ausgewertet. Alle Teams sind ganz gut im Rennen und werden nun mit neuen Wirtschaftsprognosen konfrontiert. Das Bruttoinlandsprodukt steige um 2,8 Prozent, die Lebenshaltungskosten um 2,7 Prozent, verkündet Wirth. Auch bei Lohn und Gehalt müssten sich die Firmen-Teams auf eine 2-prozentige Steigerung einstellen. Der Verband Deutscher Fahrrad-Produzenten rechne zwar mit einer Umsatzsteigerung in Höhe von 30 Prozent, aber es gebe schlechte Nachrichten für die Produktion: "Fünf Fertigungsmitarbeiter kündigen", legt Wirth die neuen Rahmenbedingungen fest. Die Teams starten in die nächste Runde.
Auch nach fünf simulierten Geschäftsjahren sind alle Teams noch im Rennen. "Keines der Unternehmen musste Konkurs anmelden", lobt Jochen Wirth. Auch in den zweiminütigen Unternehmens-Kurzpräsentationen stehen sich die Teams in nichts nach. "Alle Unternehmen sind gewachsen, alle haben neue Arbeitsplätze geschaffen", verkündet der Projektassistent. Die größten kumulierten Erfolgswerte haben die beiden St.-Konrad-Teams verzeichnet: 5,84 Millionen Euro bringen die ConRadler auf Platz 2. Sieger des Regio-Cups wird das zweite St.-Konrad-Team mit 6,3 Millionen Euro kumuliertem Erfolgswert. Auf die beiden Gewinner-Teams warten jetzt neue Herausforderungen: Sie reisen am 11. Juli zum Landes-Cup nach Stuttgart. Dort, so Dr. Niels Högsdal, gelte es sich gegen harte Konkurrenten durchzusetzen. "Wir werden unser Bestes geben und wir haben gute Chancen", zeigen sich die Sieger ganz zuversichtlich.