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ICE-Diskussion: IHK-Vollversammlung wirft Darmstädter Koalition fehlendes Verantwortungsbewusstsein vor

Vertreter der Wirtschaft unterstreichen die Bedeutung des ICE-Halts in Darmstadt für die gesamte Region

(lifePR) (Darmstadt, )
Die Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Darmstadt Rhein Main Neckar hat in ihrer heutigen Sitzung die Stadt aufgefordert, endlich eine Entscheidung zum Verlauf der ICE-Konsenstrasse über Darmstadt herbeizuführen. Der plötzliche Rückzieher der Koalitionsparteien im Magistrat zu der längst beschlossenen Konsenstrasse ist für die Mitglieder des regionalen Wirtschaftsparlamentes ein "verantwortungsloses Possenspiel, das zeigt, dass einigen Kommunalpolitikern die Stimmen für ihre Partei bei der Landtagswahl offenbar wichtiger sind, als Politik für Stadt und Region zu machen", stellt Volker Hofmann, Unternehmer aus Darmstadt und Vorsitzender des IHK-Verkehrsausschusses fest. "Es kann nicht sein, dass ein so wichtiges Verkehrsprojekt von überregionaler Bedeutung wie der ICE-Anschluss ausschließlich in einem Darmstädter Stadtteil entschieden wird."

Die Haltung von Bündnis90 / Die Grünen zur ICE-Trasse – Führung allein über den Hauptbahnhof – "ist reiner Populismus ohne Sinn und Konzept", so Hofmann weiter vor der Vollversammlung. Völlig offen blieben dabei nämlich die Folgen für die Bewohner entlang dieser zweigleisigen Trasse, auf der nachts der gesamte Güterverkehr fahren würde. Ein vier Kilometer langer Tunnel im Falle der Bypass-Lösung wäre ein finanzielles Abenteuer, das Millionen von Steuergeldern verschlingen würde. Das Projekt würde damit zum Wolkenkuckucksheim, das keiner bezahlen kann. "Hier können und wollen sich die Grünen offensichtlich nicht zwischen ihren ökologischen Grundsätzen und möglichen negativen Auswirkungen für die Menschen der Stadt entscheiden", so Hofmann weiter.

Vollversammlung fordert bestmögliche Anbindung

Die IHK-Vollversammlung fordert deshalb die bestmögliche Anbindung Darmstadts an die ICE-Neubaustrecke Rhein-Main/Rhein-Neckar. Die Konsenstrasse stellt einen enormen Standortvorteil für die Region dar - auch wenn künftig nur einzelne Schnellzüge im Stundentakt über Darmstadt fahren. Denn der Ausbau der ICE-Neubaustrecke zwischen Frankfurt und Stuttgart führt zu der dringend erforderlichen Kapazitätserweiterung auf der Main-Neckar-Schiene mit allen standortrelevanten Konsequenzen, wie etwa die direkte Anbindung der Region Bergstraße an den Frankfurter Flughafen.

"Der Ausbau des Airports und Darmstadt als Haltepunkt im ICE-Schnellbahnnetz sichern der Wirtschaft in der Engineering Region Darmstadt Rhein Main Neckar entscheidende Vorteile im internationalen Wettbewerb", unterstreicht Volker Hofmann die Bedeutung. Außerdem gewinnen wir endlich die notwendige Kapazität auf der Stammstrecke, um eine schnelle Schienenanbindung der Region an den Flughafen zu realisieren.

Die wahltaktischen Spiele auf Zeit müssen aus Sicht der regionalen Wirtschaft ein Ende haben. "Denn angesichts der ohnehin noch anstehenden langen Planungs- und Bauzeiten haben wir keine Zeit zu verlieren", stellt das IHK-Parlament fest. Die Deutsche Bahn AG hat wegen der enormen Kapazitätsengpässe auf den Fernverkehrsstrecken Köln – Rhein/Main und Main-Kinzig-Fulda ein elementares Interesse, die Neubaustrecke schnellstmöglich zu realisieren. Dass die direkte Verbindung ohne Bypass über Darmstadt dabei die Wunschtrasse der Bahn ist, ist kein Geheimnis. Trotzdem hat die Deutsche Bahn AG der Stadt zugesichert, die Empfehlung der Stadt über den Trassenverlauf im Planfeststellungsverfahren mit zu prüfen. "Lange wird sich die Bahn dieses Hinhalten aber nicht mehr gefallen lassen, die Stadt muss jetzt entscheiden", ist sich die IHK-Vollversammlung sicher. Irgendwann fahren die interessanten Züge von Frankfurt über Nürnberg nach München und wir werden abgehängt.
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