Reform gehört in den Papierkorb
"Der laute Aufschrei der Familienunternehmer in Deutschland hat gewirkt", sagt Steuerexperte Martin Proba von der IHK Darmstadt. Der Druck aus der "Provinz" scheine die Große Koalition umzutreiben. "Daran müssen wir anknüpfen: Der jetzige Entwurf gehört in den Papierkorb." Es sei an der Zeit, ein praktikables Gesetz auf den Weg zu bringen, "jenseits von Neiddebatte und Koalitionsarithmetik". Proba weist darauf hin, dass es in der Debatte um die Erbschaftsteuerreform darum gehen müsse, das Eigentum und Betriebsvermögen von engagierten Unternehmern in Deutschland zu sichern. "Niemand hat etwas davon, wenn Unternehmen aus Steuergründen nicht fortgeführt werden können, Unternehmen oder Vermögen ins Ausland abwandern", warnt Proba.
Auch die sich jetzt abzeichenden Kompromisse, zu denen sich die Koalition durchringen will, verschlimmbessern den Entwurf mehr, als dass sie wirklich nützen, sagt er: "Auch eine Haltefrist von zehn statt 15 Jahren ist hinsichtlich unternehmerischer Entscheidungen weltfremd." Für den IHK-Steuerexperten zeigt der Vorschlag aus NRW in die richtige Richtung: Angemessene Freibeträge, niedrige Steuersätze, wenige Ausnahmen. Diese Alternative hat DIHK-Präsident Braun bereits im letzten Herbst aufgezeigt.
Weitere Informationen zur Erbschaftsteuer, ein Frage- Antwort-Katalog sowie eine detaillierte Übersicht über die Forderungen der IHK Darmstadt unter www.darmstadt.ihk24.de (Dokument-Nummer 13419).