Berufliche Perspektive
"Den Sportlern soll durch die Zusammenarbeit mit der IHK eine berufliche Perspektive geboten werden", sagt Jürgen Wolf, Initiator des NordiCenters in Beerfelden und Direktor der Personalentwicklung beim DSV. So lernten die Sportfachwirte das Wichtigste aus Betriebswirtschaftslehre, Recht, Mitarbeiterführung, Controlling und beruflicher Fitness, um vielleicht einmal erfolgreich eine Skischule leiten zu können. "Mit dieser Ausbildung schaffen wir eine im deutschen Spitzensport einzigartige Möglichkeit, den Trainingsberuf weiter zu entwickeln", sagt Wolf. Die Weiterbildung "Sportfachwirt/in" wurde gemeinsam von der IHK Darmstadt und dem DSV entwickelt. "Mit diesem Lehrgang können die Teilnehmer eine solide Basis für ihre berufliche und persönliche Entwicklung schaffen", sagt Gerlinde Weber, Leiterin des Teams Weiterbildung der IHK Darmstadt.
Ein Leben nach dem Sport
Einer, der diese Chance ergriffen hat, ist Alexander Resch. Der Rodelweltmeister hat den Sportfachwirt in der Tasche. "Nach dem Sport muss ich etwas anderes machen können", sagt der Profisportler. "Ich bleibe ja als Sportfachwirt dem Sport noch verbunden." Außerdem wolle er sich "geistig fit halten." Dies sei zwar bei den vielen Trainingseinheiten, die er zu absolvieren hat, keine leichte Aufgabe - aber er verrät, wie es geht: "Man muss zielstrebig und ehrgeizig sein und ein bisschen Talent gehört auch dazu." Etwa so wie bei seinem Sportkollegen Andreas Stitzl. Der Biathlon-Olympiasieger hat ebenfalls die Weiterbildung zum Sportfachwirt abgeschlossen.
Hochmotivierte Teilnehmer
Die bei der IHK Darmstadt für den Lehrgang zuständige Mitarbeiterin Katja Schneider zieht eine positive Bilanz: "Es hat unheimlich Spaß gemacht, diese Gruppe zu betreuen. Die Profisportler sind hoch motiviert und sehr diszipliniert." Sie freut sich jetzt schon auf den nächsten Lehrgang. Er beginnt im April 2009. "Sicher werden dann auch Leistungssportler aus anderen Sportbereichen die Ausbildung zum Sportfachwirt machen."
Informationen zur Weiterbildung "Sportfachwirt/in" und den TV-Beitrag der Sendung "Wirtschaft konkret" zum Thema finden Sie unter www.darmstadt.ihk24.de (Dokument-Nr. 11763).
Information zur Weiterbildung: Katja Schneider, Team Weiterbildung, Telefon: 06151 871-211, E-Mail: schneider@darmstadt.ihk.de
Information zur Prüfung: Siegfried Simonis; Team Prüfung, Telefon: 06151 871-257, E-Mail: simonis@darmstadt.ihk.de
Gestern Weltmeister, heute Sportfachwirt IHK
Fakten und Hintergründe zu Lehrgang und Prüfung
Alle zehn Teilnehmer des ersten Lehrganges haben heute vor der Industrie- und Handelskammer (IHK) Darmstadt die Prüfung zur Sportfachwirtin IHK / zum Sportfachwirt IHK mit Bravour bestanden.
Die neun Herren plus eine Dame sind Absolventen einer betriebswirtschaftlichen Weiterbildung, die von der IHK Darmstadt in Kooperation mit dem Deutschen Skiverband (DSV) durchgeführt wurde.
Mit Blockunterricht in der wettkampffreien Zeit seit April 2007 im NordiCenter in Beerfelden und anschließender IHK-Prüfung wurden aktive wie ehemalige Profisportler und Trainer, darunter der mehrfache Welt- und Europameister im Rodeln, Alexander Resch, auf eine berufliche Perspektive nach dem Profisport vorbereitet.
Die Absolventen sind nunmehr qualifiziert, in leitender Funktion bei Sportvereinen und -verbänden zu arbeiten, Sport- und Gesundheitszentren (beispielsweise Skischulen) oder Sportanlagen zu führen und unternehmerisch im Sportbereich tätig zu sein.
Vor dem Prüfungsausschuss, der gleichermaßen mit erfahrenen IHK-Prüfern und Sportexperten des DSV besetzt ist, mussten insgesamt fünf Klausuren und ein auf die jeweilige Sportart bezogenes Fachgespräch absolviert werden.
Die beste Sportfachwirt-Prüfung absolvierten Silke Spankus, Darmstadt und Andreas Ertl, Schliersee. Für ihr hervorragendes Gesamtergebnis von jeweils 89 Punkten (von 100 Punkten) wurden beide mit einer Buchprämie der IHK ausgezeichnet.
Die IHK Fachwirt-Zeugnisse befähigen zu einem Studium an hessischen Hochschulen; eine englische Übersetzungshilfe zum "Bachelor Professional (CCI) of Physical Education" verdeutlicht das erworbene Kompetenzprofil darüber hinaus auch für den internationalen Sprachraum.
Insgesamt bestanden die Prüfung: Thomas Aschauer, Schönau am Königssee; Lorenz Auer, Großhesselohe; Andreas Ertl, Schliersee; Tobias Lux, Nußdorf am Inn; Roman Rätze, Kiefersfelden; Alexander Resch, Berchtesgaden; Michael Sieber, Bayrischzell; Silke Spankus, Darmstadt; Andreas Stitzl, Bergen, Christian Wanninger, Reichertshofen.