"Stadt und Land haben unterschiedliche Zielgruppen und deutlich voneinander abgegrenzte touristische Profile", sagte Ulrich Spengler, Federführer Strukturpolitik der Arbeitsgemeinschaft hessischer IHKs. "Städtische Regionen zielen auf den Geschäftsreisetourismus, ländliche Regionen sprechen Urlaubsreisende an." Diesen Unterschieden müsse Rechnung getragen werden.
"Ein einheitliches Reiseland "Hessen" existiert nicht", erklärte Matthias Gräßle, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft hessischer IHKs. Statt "Hessen" als einheitliche Destination (Reiseziel) zu vermarkten, sollten die Hessischen Regionen unterschiedliche authentische und zielgruppenspezifische Angebote entwickeln und diese mit Unterstützung des Landes selbständig vermarkten. Der bereits eingeschlagene Weg zur Bildung größerer und leistungsfähiger Destinationen müsse weiter verfolgt werden.
Um die Herausforderungen erfolgreich zu meistern, hat die Arbeitsgemeinschaft hessischer Industrie- und Handelskammern neun "Tourismuspolitische Positionen" zur Weiterentwicklung des Tourismus in Hessen verfasst. Kernpunkte sind die Einhaltung der touristischen Strukturen nach dem Destinationsmodell, die zielgruppenorientierte Vermarktung der hessischen Destinationen, die Würdigung der Bedeutung und somit die Stärkung der größeren Städte für den Tourismus in Hessen und die zielgerichtete und unbürokratische Förderung der Regionen.
Darüber hinaus sollen besonders die Qualität des touristischen Angebots und das Image der verschiedenen Zielregionen Hessens stärker hervorgehoben werden.
Ergänzende Informationen:
Eine Destination im touristischen Sinn ist der Ort oder die Region, die der Gast als Ziel der Reise auswählt. Die regionalen touristischen Organisationsstrukturen in Hessen haben sich seit 2001/2002 von der Orientierung an Verwaltungsgrenzen hin zu touristisch relevanten Destinationen entwickelt. Auf der Ebene von Destinationen gebildete Organisationsstrukturen verstehen sich als strategisch geführte Geschäftseinheiten, die eine deutlich höhere organisatorische und finanzielle Leistungsfähigkeit haben als die früheren kleinteiligen und an administrativen Grenzen orientierten Organisationen. Die Destinationen verstehen sich als regionale touristische Marketingorganisationen.
Konstituiert haben sich - teilweise länderübergreifend- die elf Destinationen: Nordhessen, Lahntal, Rhön, Spessart, Vogelsberg, Westerwald, Taunus, Rheingau, FrankfurtRheinMain, Odenwald und Bergstraße.