Dies ist das Ergebnis der jüngsten repräsentativen Konjunkturumfrage der Arbeitsgemeinschaft hessischer Industrie- und Handelskammern unter 3.000 hessischen Unternehmen.
Während die Beurteilung der aktuellen Lage weiterhin ein positives Bild zeichnet, hat sich der Blick der hessischen Unternehmen auf die kommenden Monate weiter eingetrübt. Aktuell bewerten 34,8 Prozent der Unternehmen ihre Lage als "gut"; jedes zweite Unternehmen bewertet sie zumindest als zufriedenstellend. 22,3 Prozent erwarten, dass sich ihre Geschäftslage bis zum Ende des Jahres noch weiter verbessern wird. Aber bereits 20,9 Prozent der Unternehmen gehen davon aus, dass diese Entwicklung nicht eintreten wird und sich die Geschäftsentwicklung sogar verschlechtert.
Leicht besser als im hessischen Mittel sieht es im Süden des Landes aus. Der IHK-Geschäftsklimaindex für den Regierungsbezirk Darmstadt kann sich mit 113,1 Punkten vergleichsweise gut behaupten. Die Stimmungsaufhellung im Finanzbereich trägt zu diesem Ergebnis bei.
Merklich schlechter als im hessischen Durchschnitt zeigt sich die konjunkturelle Lage in Nordhessen. Der IHK-Geschäftsklimaindex fällt um 14 Zähler auf 106,8 Punkte. Vor allem das Produzierende Gewerbe hat an Optimismus eingebüßt. Noch zu Jahresbeginn war die nordhessische Industrie Wachstumsstütze des hessischen Wachstums.
Auch in Mittelhessen zeigen sich die Unternehmen weniger gut gestimmt als noch zu Jahresbeginn. Der Geschäftsklimaindex verliert 3,5 Zähler und fällt auf 107,4 Punkte. Vor allem der Blick auf die kommenden Monate ist von deutlicher Skepsis gekennzeichnet. Einzig die Stimmung der Dienstleistungsunternehmen ist weiterhin überaus gut.
Die hessische Wirtschaft hat sich im vergangenen Jahr gut entwickelt und einen Teil des Aufschwunges mit in das erste Halbjahr 2008 hineingetragen. Die Umfrageergebnisse zeigen, dass sich die Wachstumsdynamik in der zweiten Jahreshälfte verlangsamen wird. Die Unternehmen sehen sich sowohl mit einer nachlassenden Weltwirtschaftkonjunktur als auch mit steigenden Kosten konfrontiert. 69,2 Prozent der hessischen Unternehmen äußern, dass sich die Energiekosten auf Dauer negativ auf ihre Geschäftstätigkeit auswirken. Das gleiche Bild zeigt sich bei den Belastungen durch die hohen Logistikkosten. 57,7 Prozent der Unternehmen sagen, dass sich dies dauerhaft negativ auf ihr Unternehmen auswirkt. Vor allem der hessische Handel spürt die steigenden Logistikkosten. Zudem führt die schwierige Branchensituation dazu, dass die Händler die gestiegenen Kosten nicht weitergeben können. Die hohe Inflation dämpft außerdem die Kauflaune der Verbraucher. Es bleibt abzuwarten, ob der Konsum bis zum Jahresende so stark zulegt, dass er stabilisierende Impulse auf das Wachstum der hessischen Wirtschaft aussenden wird.