Der Rückgang des IHK-Geschäftsklimaindikators ist vor allem auf weniger optimistische Erwartungen der Unternehmen zurückzuführen. Zum Herbst gehen 29,5 Prozent der Unternehmen von einer Verbesserung ihrer Geschäftslage in den kommenden Monaten aus. Zum Frühsommer waren dies noch 35 Prozent. Dies zeigt die Irritation der Unternehmen über die Krise am US-Hypothekenmarkt und ihre Auswirkungen. Die Lagebeurteilung zeigt sich deutlich positiver: Aktuell bewerten immer noch 40,9 Prozent der Unternehmen ihre Lage als "gut". Das sind deutlich mehr Unternehmen als noch vor einem Jahr.
In den einzelnen Regionen Hessens zeichnet sich ein sehr differenziertes Stimmungsbild. In Nordhessen geht die Schere zwischen Lagebeurteilung und Erwartungen weit auseinander. Einer verbesserten Bewertung der Lage von 43 Prozent der Unternehmen, stehen weniger optimistische Erwartungen gegenüber. Nur noch 20,1 Prozent der Unternehmen erwarten, dass sich ihre Geschäftslage verbessert. Vor allem die Erwartungen der nordhessischen Industrieunternehmen haben sich verschlechtert. Nach einem Zwischenhoch im Frühsommer hat sich die Stimmung der Unternehmen in Mittelhessen wieder normalisiert. Die Unternehmen blicken aber optimistischer in die Zukunft als noch vor einem Jahr. 27,4 Prozent gehen von einer Verbesserung ihrer Geschäftslage aus. Die Gastwirte in Mittelhessen sind besonders optimistisch gestimmt. Die Stimmung der Unternehmen in Südhessen ist weiterhin gut. Die Bauunternehmen in Südhessen bewerten ihre derzeitige Geschäftslage so positiv, wie schon lange nicht mehr. Die Einzelhändler warten weiter auf kauffreudige Kundschaft.
Die Exporte sind auch zum Herbst ein Wachstumspfeiler der hessischen Wirtschaft. 41,4 Prozent der Unternehmen erwarten steigende Exporte in den kommenden Monaten. Bei den Herstellern von Gebrauchs- und Verbrauchsgütern sind es sogar 53 Prozent. Der IHK-Exportindikator steigt auf 36,1 Punkte und erreicht damit den höchsten Wert seit sieben Jahren.
Die positiven Beschäftigungspläne der hessischen Unternehmen setzen sich weiter fort. Mittlerweile planen 21,6 Prozent der Unternehmen Beschäftigung aufzubauen. Insbesondere IT-Unternehmen, unternehmensbezogene Dienstleister wie Beratungsunternehmen und die Versicherungswirtschaft wollen zusätzliches Personal bis zum Jahresende einstellen.