Bereits die Hälfte der Unternehmen unterstützt laut Umfrageergebnis Mitarbeiter mit Kindern durch flexible Arbeitszeiten und entsprechende Arbeitsorganisation. Vorreiter sei hier das Finanzdienstleistungsgewerbe. In der von Männern dominierten Branche Bau seien dagegen weniger Ansatzpunkte vorhanden. Die Unternehmen, die Familien mit Kindern derzeit nicht unterstützen, sehen entweder keine Notwendigkeit dazu oder geben an, sich eine Unterstützung finanziell nicht leisten zu können. Für wirtschaftspolitisch sinnvolle Maßnahmen zur Förderung von Mitarbeitern mit Kindern halten die befragten Unternehmen mehr staatliche Betreuungsangebote, die steuerliche Förderung von Familien, die Förderung privater Betreuung und höheres Kindergeld.
IHK-Hauptgeschäftsführer Prof. Dr. Peter Heimann forderte, die Sozialpolitik um eine aktive Bevölkerungspolitik zu ergänzen: „Erste Schritte sind durch Elterngeld und Verbesserung der Kinderbetreuung schon gemacht. Darüber hinaus sollte von Ehegatten- auf Familiensplitting umgestellt werden und die frühkindliche Bildung, Schul-, Aus- und Weiterbildung intensiviert werden“.
Sachsen-Anhalts Sozialministerin Dr. Gerlinde Kuppe appellierte in ihrem Grußwort, dass familienfreundliche Personalpolitik „kein schmückendes Element, sondern immer mehr tragendes Teil“ sein müsse: Wer im Wettbewerb bestehen will, braucht gute und hochmotivierte Fachkräfte. Die im Land zu behalten, ist Aufgabe von Politik und Wirtschaft gleichermaßen. Ein Haltefaktor sind familienfreundliche Bedingungen“, so Kuppe.
Auf der Veranstaltung stellten das Dorint Novotel Charlottenhof Halle, die KSB Aktiengesellschaft und die Stadtwerke Halle die von ihnen erfolgreich praktizierten Modelle zur Förderung von Mitarbeitern mit Kindern vor.