Zur positiven Entwicklung der vergangenen Jahre zählen laut IHKn die in weiten Teilen neu- und ausgebaute Verkehrsinfrastruktur, wie die A 14 zwischen Halle und Magdeburg und die B 6n um Aschersleben. "Die Region braucht die B 6n als neue West-Ost-Verkehrsachse schnellstmöglich bis zur A 14! Und wir brauchen auch die Weiterführung der B 6n über Köthen bis zur A 9. Auch hier darf es keinen weiteren Zeitverzug geben", so der Präsident der IHK Halle-Dessau, Albrecht Hatton, der eine gemeinsame Initiative der regionalen Wirtschaft mit den Landkreisen Anhalt-Bitterfeld und Salzlandkreis und der Stadt Dessau-Roßlau anregt. Ziel dieser Initiative müsse eine beschleunigte Fertigstellung der B 6n auch zwischen Bernburg und der A 9 sein.
Nach Meinung Hattons brauche die Wirtschaft auch beim "Dauerthema Saale-Ausbau" klare Entscheidungen. Gerade für die Industrie in und um Bernburg sei eine leistungsfähige schiffbare Saale eine wichtige und vor allem kostengünstige Transportoption. "Mit einseitigen Gutachten, wie dem jüngst vom BUND veröffentlichten, wird jedoch immer wieder öffentlich Anti-Stimmung gemacht", so Hatton. Handlungsbedarf sehen die IHKn auch im Bereich der Energiekosten: Viele Unternehmen, gerade in den sehr energieintensiven Produktionszweigen dieser Region, würden zu Recht über die viel zu hohen Energiepreise klagen. "Dabei wissen wir alle, dass ein Großteil dieser hohen Energiepreise verursacht wird durch staatliche Abgaben für Öko-Steuer, Einspeisevergütungen für erneuerbare Energien oder Kraft-Wärme-Kopplung. Wir erwarten deshalb im Landesenergiekonzept klarere Aussagen zum politisch angestrebten Energiemix und zur Zukunft der einheimischen Braunkohle. Denn die Wirtschaft braucht klare politische Positionen für die Zukunft: Energieversorgung muss natürlich sicher und umweltfreundlich sein, aber eben auch kostengünstig!", so Hatton.
Den mangelnden Fachkräftenachwuchs nahm der Präsident der IHK Magdeburg, Klaus Olbricht, in den Blick: "Die Salzlandregion steht wie viele andere Regionen vor dem Problem, in Zeiten des wirtschaftlichen Aufschwungs nicht genügend Arbeitskräfte mit den gewünschten Qualifikationen vor Ort zu finden. Aus den Schulen kommen zu wenige Absolventen. Und von denjenigen, die aus der Schule kommen, lassen zu viele die benötigten Kenntnisse und ein grundlegendes Maß an sozialer Kompetenz und Leistungsbereitschaft vermissen".