"Der Aufbau Ost ist auf wirtschaftlichem Erfolgskurs. Phönix fliegt, über der Asche sind leistungsfähige Straßen und wettbewerbsfähige industrielle Arbeitsplätze entstanden", so IHK-Hauptgeschäftsführer und Moderator der Veranstaltung, Prof. Dr. Peter Heimann, für den die Bindung vieler Menschen in neuer Zeit aber noch reifen muss: "Es fehlt vielerorts ein vitales Vereinsleben, Nachbarschaftsgefüge müssen neu entstehen, Verwahrlosungen und Gewalt sind schwerwiegende Symptome".
Nach Meinung von Prof. Dr. Udo Ludwig vom IWH Institut für Wirtschaftsforschung Halle habe der Aufbau Ost zu "einem Kern" wettbewerbsfähiger Unternehmen und Regionen geführt, die mit ihren Angeboten auf nationalen und internationalen Märkten erfolgreich seien und gute Zukunftschancen besitzen. "Allerdings muss sich die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit künftig vom Niedriglohn zur Innovationsführerschaft verlagern. Angesichts der vom Bevölkerungsrückgang geschwächten Nachfrage in Ostdeutschland liegen die Zukunftsmärkte der hiesigen Unternehmen in den kräftig wachsenden Wirtschaftsräumen der alten Bundesländer und des Auslands", so Ludwig.
Zweigeteilt fiel die soziologische Vermessung des Aufbaus Ost durch Prof. Dr. Heinz Sahner von der philosophischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg aus: "Phönix aus der Asche? Aber ja! In vielen Bereichen kann man allerdings eine Kluft feststellen zwischen dem was ist, und dem, was darüber berichtet wird. Einmal gefasste Einschätzungen scheinen unverrückbar. Sie sind faktenresistent!"