Nach IHK-Einschätzung haben die chemische Industrie und die Verpackungs- und Maschinenindustrie in Wittenberg/Piesteritz und Jessen ihre starken Positionen behalten. In Folge des in den 90er-Jahren begonnenen Strukturwandels liege das Bruttoinlandsprodukt je Erwerbstätigen im Landkreis Wittenberg mit rund 46.300 Euro jährlich unter dem Durchschnitt des IHK-Bezirkes. Standortvorteil der Region sei die gut ausgebaute Infrastruktur mit der Elbe als Transportweg, der Autobahn A 9 sowie zahlreicher Bundesstraßen und Schienenverbindungen. Nachholbedarf gäbe es bei der Anbindung des Ostens des Landkreises. Sorge bereitet der IHK der durch Geburtenrückgang und Abwanderung verursachte Bevölkerungsrückgang.
Eine von der IHK anlässlich der Veranstaltung in Lutherstadt Wittenberg durchgeführte Umfrage unter 450 Unternehmen des Landkreises kommt zu dem Ergebnis, dass die Kreisgebietsreform kaum Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit der Unternehmen vor Ort haben werden. Wichtige regionale Rahmenbedingungen, wie Energie-, Wasser- und Abwasserpreise, Abfallgebühren und Gewerbesteuerhebesätze, schätzt die Wirtschaft derzeit als eher unbefriedigend ein. Im neuen Landkreis erhofft man sich ein steigendes Bildungsniveau der Schulabgänger sowie das Zurückfahren der Aktivitäten auf dem zweiten Arbeitsmarkt.