In der Region Heilbronn-Franken bleibt es weitgehend bei den schon im März bekanntgegebenen Projekten. Neu hinzukommen soll der Ausbau der A 81 zwischen dem Weinsberger Kreuz und Ilsfeld von derzeit sechs auf acht Fahrspuren. Als Zwischenlösung kann hier eine temporäre Seitenstreifenfreigabe erfolgen. Ebenfalls in den Vordringlichen Bedarf Plus soll der Ausbau der A 6 von derzeit vier auf sechs Fahrspuren plus beidseitiger Standstreifen zwischen dem Weinsberger Kreuz und der Landesgrenze zu Bayern aufgenommen werden. Hiermit würde einer langjährigen Forderung der IHK Heilbronn-Franken nachgekommen werden. Hier gibt es allerdings einen Wermutstropfen. Auch beim Abschnitt AK Weinsberg - Bretzfeld soll eine temporäre
Seitenstreifenfreigabe als Zwischenlösung herhalten. IHK-Präsident Prof. Dr. Harald Unkelbach ist damit nicht zufrieden. "Uns wurde bei der Ummarkierung zwischen Bretzfeld und Kupferzell gesagt, dass dies für den Abschnitt Weinsberg - Bretzfeld nicht infrage komme. Diese Strecke soll direkt voll ausgebaut werden. Damit wurden wir jahrelang hingehalten, in der Hoffnung, dass die Bagger bald rollen. Jetzt soll wieder erst eine Zwischenlösung herhalten. Das ist nicht akzeptabel und den Bürgern und Verkehrsteilnehmern auch nicht vermittelbar."
Ländlicher Raum auf der Verliererseite
Keine Hoffnung dürfen sich auch die Gemeinden an der B 290 im Landkreis Schwäbisch Hall machen. Dort bleibt es dabei, dass die Umfahrungen von Blaufelden, Rot am See und Wallhausen aus dem künftigen Bundesverkehrswegeplan gestrichen werden. Mit der Ortsumfahrung Schwäbisch Hall - Gelbingen verliert der Landkreis Schwäbisch Hall ein weiteres Projekt aus dem BVWP 2003. Dort sieht die Landesregierung durch den Bau der Westumfahrung keinen verkehrlichen Bedarf mehr. Weiterhin soll bei der Ortsumfahrung Gaildorf nur der südöstliche Abschnitt realisiert werden, der nördliche Abschnitt wird dem Bund nicht mehr als Bedarf gemeldet. Für IHK-Präsident Prof. Dr. Harald Unkelbach steht der Landkreis Schwäbisch Hall und damit der ländliche Raum klar als Verlierer der Landespolitik fest. Dort konzentrieren sich die Streichungen für die Region Heilbronn-Franken. "Der ländliche Raum", so der IHK-Präsident weiter, "ist ohne eine gute und verlässliche Anbindung nicht lebensfähig. Durch die jetzige Vorgehensweise der Landespolitik wird sich das Stadt-Land-Gefälle weiter verschärfen."
Die jetzt dem Bund gemeldeten Projekte sollen im November priorisiert werden. Dabei entscheidet sich, ob der jeweilige Aus-bau in absehbarer Zeit erfolgen wird.