Vom Konzept sind nicht nur die Initiatoren des Projekts überzeugt. "Wenn es mit der Bewerbung klappt, ist das eine tolle Sache und macht Spaß", erzählt Artem Rotte von der Elly-Heuss-Knapp-Hauptschule. Mit Hilfe seines Tutors Norman Dorsch vom Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium in Heilbronn hat er sich für einen Ausbildungsplatz als Elektroniker beworben.
Seminare der "Lernenden Region" und des Staatlichen Seminars bilden die Gymnasiasten zuvor zu "Job-Fit-Tutoren" aus. Wie muss eine Bewerbung aussehen und auf was kommt es an? Auf diese Fragen werden sie vorbereitet. Von dem Programm profitieren nicht nur die Hauptschüler: "Das Bewerben ist eine sehr gute Übung", findet Tutor Norman Dorsch. Artem Rotte und Nikolaus Schulz gehören zu seinem Team. Die gute Stimmung unter den Jugendlichen ist deutlich zu spüren. Fröhlich klopft Dorsch seinen Schützlingen auf die Schulter: "Ich bin stolz auf euch", sagt der Zwölftklässler und freut sich über die gute Noten von Artem und Nikolaus in der letzten Mathearbeit. Nicht nur was die berufliche Zukunft angeht ist Dorsch der Ansprechpartner, auch bei Fachfragen steht er seinem Team zur Seite.
"Unser Sohn wurde motiviert und hat sich durch die Terminvorgabe ins Zeug legen müssen", sagt Michael Resch, dessen Sohn Patrick, von der Eichendorff-Schule Crailsheim, ebenfalls am Programm teilgenommen hatte. "Patrick hat sich deshalb früher und intensiver beworben und so einen Ausbildungsplatz gefunden." Reschs Fazit: "Eine tolle, motivierende Zusammenarbeit bei den Verantwortlichen und allen beteiligten Schülern - weiter so!"
"Andere blicken nicht in die Zukunft", unterstreicht auch Artem Rotte. Ohne "Job-Fit" würde er sich nicht so stark für seine Zukunft engagieren, erzählt er. Schon 19 Bewerbungen hat er verschickt. Und es sollen noch mehr werden. Als Dorsch einen Computerraum in der Schule organisiert hat, freut er sich: "Das ist gut, dann können wir noch eine Bewerbung schreiben."
Erheblich höher sind die Chancen der Jugendlichen einen Ausbildungsplatz zu ergattern, wenn sie an dem Programm teilnehmen. Unterstützung erhalten Schüler ab der achten Klasse bis zum Ende der neunten. Das Absolvieren eines Praktikums gehört auch dazu. Die Jugendlichen sollen einschätzen, wie es ist, in einem Beruf zu arbeiten. Bis Mitte Oktober sollen sie mindestens zehn Bewerbungen schreiben. Die Gymnasiasten protokollieren die Treffen und nehmen regelmäßig an ver-schiedenen Schulungen teil. Die Hälfte der Kosten tragen die Arbeitsagenturen der Region.
Weitere Informationen zum Verein Lernende Region e. V. sowie dem Job-Fit Paket gibt es telefonisch von Birgit Wütherich 07131 9677-54 sowie im Internet unter www.lr-hf.de.