So oft wie möglich vor Ort präsent sein und ein Ohr für die gesamte Region Heilbronn-Franken haben - dies ist der Anspruch von IHK-Präsident Prof. Unkelbach. Und auch in Bad Mergentheim wurde deutlich: Der IHK-Präsident nimmt sich Zeit für die Sorgen und Nöte der Unternehmer.
Nach einer kurzen Begrüßung durch den stellvertretenden Bürgermeister Bad Mergentheims, Andreas Lehr - der die Dialogveranstaltung als "hervorragende Plattform, um das Gespräch zu suchen", auszeichnete - benannte Prof. Unkelbach die für ihn wichtigsten Punkte auf seiner Agenda: Aus- und Weiterbildung, Innovation, Infrastruktur sowie gute Lebens- und Arbeitsbedingungen.
Zunächst befasste sich der IHK-Präsident mit den zurückgehenden Schülerzahlen und den daraus entstehenden Problemen hinsichtlich des Fachkräftemangels. "Die, die in zehn bis 15 Jahren in die Betriebe kommen, sind heute schon auf der Welt", führte Unkelbach aus. Man müsse dafür sorgen, dass die Region gleichermaßen attraktive Arbeits- und Lebensbedingungen schaffe, um die Menschen für die Region zu interessieren und zu begeistern. Auch die Zuwanderung aus dem Ausland solle vorangetrieben werden, damit dem Mangel an Fach- und Führungskräften auch langfristig entgegen getreten werden könne. An dieser Stelle appellierte IHK-Hauptgeschäftsführerin Elke Schweig an die Unternehmen: "Seien Sie offen und schaffen Sie für Zuwanderer Praktika- und Arbeitsplätze." Zudem warb Schweig für das "Fachkräftebündnis Heilbronn-Franken". "Dabei haben wir uns selbst ehrgeizige Ziele gesetzt, an denen wir uns auch messen lassen werden", so die Hauptgeschäftsführerin weiter.
Ein weiteres Anliegen war dem gebürtigen Hessen die Verbesserung der Infrastruktur in der größten Flächenregion Baden Württembergs. "Keine Frage, ich bin nicht umsonst schon 35 Jahre in der Region zuhause", erzählte Unkelbach mit einem Schmunzeln. Dass die Infrastruktur dazu nur wenig beigetragen hat, wurde gleich deutlich. Hierbei beanstandete Unkelbach nicht nur die bekannten Mängel im Nah- und Fernverkehr auf der Schiene, sondern beispielsweise auch die unzureichende Qualität der Mobilfunknetze.
Deshalb stand bei der anschließenden Fragerunde vor allem ein sowohl ökonomisch als auch kulturell einheitlicheres Auftreten der Region im Vordergrund. "Wir müssen positiv wahrgenommen werden und zwar als Einheit - nur so können wir uns auch in Berlin erfolgreich Gehör verschaffen", sprach sich der Präsident deutlich für mehr gemeinsames Handeln aus. "Das kleinkarierte Denken muss ein Ende haben."
Nach einer kurzen Vorstellung seiner Person schloss Christof Geiger, neuer Leiter der IHK-Geschäftsstelle in Bad Mergentheim, die Veranstaltung mit den Worten: "Als IHK sind wir kompetenter Ansprechpartner und setzen auf einen 'kurzen Draht' zu den Unternehmen."