Gerade beim Ausbau der A 6, für den sich die IHK Heilbronn-Franken seit Jahren massiv einsetzt, waren die Gemeinsamkeiten mit den Interessen der Bürgerinitiativen sehr groß. Dabei baten die Vertreter der Bürgerinitiativen die IHK sich dafür einzusetzen, dass bei einem Ausbau der Autobahn die Standspur als vollwertige Fahrspur ausgebaut wird. So könne sie mit modernen Verkehrsleitsystemen im Bedarfsfall als vierte Fahrspur genutzt werden. Ein solches System ist bereits auf der A 9 Richtung München installiert und sorgt in Spitzenzeiten für Entlastung beim dortigen Verkehr.
Einig sind sich IHK und BIs auch über die Notwendigkeit einer zusätzlichen Autobahnausfahrt für die Böllinger Höfe. Die IHK verspricht sich hiervon eine bessere Erreichbarkeit der Gewerbe-betriebe in diesem Industriegebiet. Die BIs wiederum rechnen dadurch mit einer Entlastung der Ortsdurchfahrt von Kirchhausen, da derzeit viele Lkws bereits in Fürfeld die Autobahn verlassen, um zu den Gewerbebetrieben in den Böllinger Höfen zu gelangen.
Thema des Treffens war ebenfalls die Problematik auf der B 27 von der Autobahnausfahrt Neckarsulm in Richtung Mosbach. Bereits seit geraumer Zeit bestehen hier Ausbauplanungen, die jedoch durch das Verkehrswachstum inzwischen teilweise über-holt sind. Durch die Stadtbahn Nord wird zwar der Individualver-kehr auf dieser Strecke nachlassen, für den Schwerlastverkehr gilt dies jedoch nicht. IHK-Hauptgeschäftsführer Heinrich Metzger sagte den BIs zu, im Rahmen des IHK-Aktionsplanes "Bundesstraßen" auch die Situation auf der B 27 näher zu prüfen.
Insgesamt zeigte das Gespräch, dass durch einen leistungs-fähigen Ausbau der Verkehrsinfrastruktur sowohl Wirtschafts- als auch Bürgerinteressen gewahrt werden. Die zögerliche In-vestitionspolitik der vergangenen Jahrzehnte führte hingegen nicht dazu - wie von vielen Seiten immer behauptet - dass der Verkehr nachlässt, sondern verschlimmerte die Situation für die Bürger in den Gemeinden und machte den Güterverkehr für viele Betriebe unkalkulierbar.
IHK-Hauptgeschäftsführer Metzger lobte die konstruktive Atmosphäre des Gesprächs: "Bürgerinitiativen fallen oft eher durch das Verhindern von Projekten auf. Unser Gespräch hat gezeigt, dass Bürger- und Wirtschaftsinteressen nicht im Wider-spruch stehen müssen." Gemeinsam wollen nun die Bürger-initiativen und die IHK jetzt das Gespräch mit der Landes-regierung suchen.
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