Mit den Worten "Auch was die Gründerszene anbelangt, gehört unsere Region zu den Hidden Champions", begrüßte Dr. Helmut Kessler, stv. IHK-Hauptgeschäftsführer am Freitag die zahlreichen Gäste und Teilnehmer im Heilbronner Haus der Wirtschaft (IHK). Denn mit 29 Teams, die bei dieser landesweiten Wettbewerbsreihe der Initiative für Existenzgründungen und Unternehmensnachfolge (ifex) des Ministeriums für Finanzen und Wirtschaft teilnahmen, steht die IHK-Heilbronn-Franken an der Spitze der teilnehmenden Regionen im Land.
Im "Fahrstuhl" überzeugen
Per Online-Voting wurden bereits im Vorfeld zehn Gründer und Jungunternehmer aus dem Teilnehmerfeld ausgewählt, die sich und ihre Geschäftsidee der Jury und dem Publikum binnen drei Minuten und ohne technische Hilfsmittel vorstellen durften. Und mit Bianca Baumann und ihrem Unternehmen "Chrisbi" machte eine waschechte Hohenloherin das Rennen. Ihre Griggekärble-Transporthelfer überzeugten die Jury. Mittels einer einfachen Montage ohne Werkzeuge können die Körbchen an Gehstützen/Krücken befestigt werden und damit über 800.000 "Krückengängern" jährlich den Alltag erleichtern.
Und die Jury hatte es wahrlich nicht leicht sich zwischen den unterschiedlichen Geschäftsideen zu entscheiden, denn in jedem Fall "war Qualität angesagt", wie Professor Peter Schäfer vom Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg attestierte. Ob Musikfabrik, Parkplatzsuchsystem, Notfallhilfe mittels einer Universal-App, eine Software zur fallspezifischen Abrechnung im Rettungsdienst oder eine Projektvermittlung zwischen Studierenden und Unternehmen - die Bandbreite der vorgestellten Unternehmensideen hätte bunter kaum sein können.
Gewinner
Die drei Bestplatzierten: Sieger und qualifiziert für das landesweite Finale in Karlsruhe am 3. Juli auf der "Gründerzeit 2014" ist die Firma Chrisbi mit dem Griggekärble-Transporthelfer für Gehstützen/Krücken aus Rot am See. Den zweiten und auch den Publikumspreis erhielt Palesy.de mit einer Webanwendung, die Parkplatzsuchenden den nächstmöglichen freien Parkplatz anzeigt. Das Geschäftsvorhaben war eine von zahlreichen Ideen von Bewerbern aus der Hochschule Heilbronn. Auf dem dritten Platz landete Lupyled aus Forchtenberg-Waldfeld mit vollprogrammierbaren und individuell auf die Kundenbedürfnisse einstellbaren LED-Leuchteinheiten.
IHK kennengelernt
Umrahmt wurde der Elevator Pitch von einem interessanten Programm mit diversen Workshops sowie zahlreichen Info-Ständen für Gründer und junge Unternehmen. Ein Angebot, das sich auch Julian Mayer aus Obersulm nicht entgehen lassen wollte: "Ich strebe eine selbständige Tätigkeit an und wollte mich hier informieren. Das ist das erste Mal, dass ich mit der IHK in Berührung komme, bin beeindruckt von dem Angebot, das hier geboten wird und werde bald auch eine konkrete Beratung in Anspruch nehmen."
Hintergrundinformation zum Elevator Pitch BW
Baden-Württemberg ist das erste Bundesland, das einen landesweiten Elevator Pitch-Wettbewerb veranstaltet, um für mehr Unternehmertum im Land zu werben. Das Veranstaltungsformat soll dazu beitragen, dass sich junge Unternehmen möglichst erfolgreich und dauerhaft auf dem Markt etablieren und so neue Arbeitsplätze im Land schaffen. Außerdem sollen die regionalen Wettbewerbe die Bevölkerung für das Thema Selbständigkeit sensibilisieren und auf die große Anzahl junger Unternehmen und innovativer Gründer vor Ort aufmerksam machen. Bis zum Finale im Juli 2014 sind mindestens zwölf regionale Wettbewerbe (Regional Cups) im ganzen Land geplant.