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Durchwachsene Aussichten

WJ-Konjunkturprognosen im Messe- und Eventcenter redblue

(lifePR) (Heilbronn, )
Wie wird das Wirtschaftsjahr 2010? Das Interesse war groß an den diesjährigen WJ-Konjunkturprognosen. "Wir sind mit der Resonanz der Veranstaltung sehr zufrieden", freute sich Tanja Schunk, Kreissprecherin der Wirtschaftsjunioren Heilbronn-Franken 2010 über die zahlreichen Besucher. Rund 400 Besucher waren ins Intersport Messe- und Eventcenter redblue nach Heilbronn gekommen, um Einschätzungen zur Konjunkturentwicklung aus Sicht verschiedener Branchenvertreter zu erhalten. Die Prognosen der sieben Referenten waren durchwachsen.

Mit einem Wachstum von etwa einem Prozent rechnet der Vorstandsvorsitzende der Volksbank Heilbronn e.G. und IHK-Vizepräsident Thomas Hinderberger und sieht damit kaum Potenzial für ein Wachstum in 2010. Derzeit gebe es noch keinen sich selbsttragenden Aufschwung, die Erwartungen seien viel optimistischer als die tatsächliche Lage. "Durch das Auslaufen der weltweiten Konjunkturprogramme besteht die Gefahr eines Rückschlags", erklärte Hinderberger. Er rechnet damit, dass das Zinsniveau auch 2010 niedrig bleiben wird.

Für den Großhandel gab Dr. Ralf von Briel, Geschäftsführer der Gebrüder Lotter KG, Ludwigsburg, die Prognose ab: "Bisher sind wir relativ gut durch die Krise gekommen, doch eine Prognose fällt schwer." Von Briel entwarf Szenarien von einer langfristigen Lähmung der Konjunktur bis zu einer deutlichen Verbesserung gegenüber 2009. Im Rahmen eines normalen Konjunkturzyklusses rechnet er für dieses Jahr am ehesten mit einer Bodenbildung, aber keinem Aufschwung. "Nach dem Spiel ist vor dem Spiel", beendete er seinen Vortrag.

"Die Weltwirtschaft wird sich schneller erholen als erwartet", davon ist Prof. Dr. Ing. Jürgen Schröder, Rektor der Hochschule Heilbronn überzeugt. Deutschland müsse sich aber dennoch steigern, um als Hightech-Region in der oberen Liga zu bleiben. Durch den demografischen Wandel würde langfristig ein Mangel an Fach- und Führungskräften bestehen. Um diesem entgegenzuwirken, müsse gerade jetzt in die Bildung investiert werden, betonte Schröder.

Diese These unterstützte auch Dr. Heiner Diefenbach, Vorstandsvorsitzender der TDS Informationstechnologie AG in Neckarsulm. Er sieht sein Unternehmen als Gewinner der Krise. "Unsere Wachstumsrate liegt aktuell bei rund acht Prozent", unterstrich der Vorstandsvorsitzende. Insgesamt rechne die Branche auch im neuen Jahr mit einem Umsatzplus. Diefenbach appellierte an das Publikum, auch in Zukunft in Ausbildung zu investieren. "Schon jetzt gibt es einen Kampf um Talente."

Als Profiteur der Krise sieht sich auch Tanja Seegelke, Geschäftsführerin der Touristikgemeinschaft HeilbronnerLand e.V. Denn "kurze Auszeiten lässt sich auch in der Krise niemand nehmen", sagte Seegelke. Die eigene Heimat entwickle sich als gesellschaftliche Gegenbewegung zur Globalisierung zu einem starken Urlaubs- und Freizeitmotiv.

Die Maschinenbau Durst GmbH & Co. KG, Pfaffenhofen hatte mit einem Umsatzeinbruch von 45 Prozent zu kämpfen. Das berichtete der Geschäftsführende Gesellschafter und IHK-Vizepräsident Oliver Durst. Hilfe hat er sich bei der IHK geholt: Dort informierte er sich über öffentliche Förderprogramme. Er warb dafür, die Angebote der IHK von der Finanzierungsberatung bis zur Unternehmenssicherung in Krisensituationen in Anspruch zu nehmen, wenn Bedarf bestehe. Seine Prognose für 2010: "Die Stabilisierung im Bereich Maschinenbau wird sich weiter fortsetzen, während sich die Zulieferer für den Automobil- und Flugzeugbau auf Einbrüche einstellen müssen."

Die Abwrackprämie hatte dem Autohandel 2009 ein Rekordjahr beschert. Wolf-Manfred Rhein, Geschäftsführender Gesellschafter der Autohaus Heermann und Rhein GmbH in Heilbronn, erwartet für dieses Jahr eine "Normalisierung" der Umsätze. Nach dem Wegfall der Prämie rechnet er mit einem leichten Umsatzrückgang. "Doch selbst wenn wir auf Zahlen von 2008 zurückfallen ist das noch ein Gewinn", unterstrich Rhein. Er appellierte dafür, nicht alles immer so schwarzzusehen.
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