"Eine sensationelle Entwicklung, die im Rahmen der wirtschaftlichen Situation am Anfang des Jahres so nicht zu erwarten war", kommentiert Heinrich Metzger, Hauptgeschäftsführer der IHK Heilbronn-Franken, erfreut die positive Entwicklung auf dem Ausbildungsmarkt in der Region. So setzen viele Betriebe, die im vergangenen Jahr die Anzahl ihrer Ausbildungsplätze vermindert hatten, nun wieder verstärkt auf den Nachwuchs aus den eigenen Reihen. Aber auch über 200 Betriebe, die bisher nicht ausgebildet hatten, konnten von den IHK-Lehrstellenwerbern akquiriert und überzeugt werden, neue Ausbildungsplätze zu schaffen.
Vor allem zwei Faktoren sieht Heinrich Metzger als Gründe für die steigende Ausbildungsbereitschaft bei den Unternehmen: "Zum einen ist es so, dass es aufgrund des starken wirtschaftlichen Aufschwungs, der sich in der Region auch auf dem Arbeitsmarkt mit einer stark gesunkenen Arbeitslosenquote niederschlägt, für die Unternehmen zunehmend schwieriger wird qualifizierte Fachkräfte zu bekommen." Zum anderen sei das Problem demografischer Wandel in den Unternehmen angekommen. Metzger: "Betrachtet man die Tatsache, dass die Anzahl der Erstklässler seit 1997 um über 27 Prozent abgenommen hat und nach einer Prognose des Landes Baden-Württemberg die Zahl der Schulabgänger 2020 um über 20 Prozent sinken wird, leuchtet jedem ein, dass die Unternehmen jetzt ihre Aktivitäten im Ausbildungsmarketing enorm verstärken müssen, um den drohenden Fachkräftemangel abzufedern."
Wichtig sei es in diesem Zusammenhang auch, möglichst früh mit der Berufsorientierung zu beginnen. Hilfreich sind dabei die von der IHK Heilbronn-Franken initiierten Bildungspartnerschaften zwischen Unternehmen und Schulen. Renate Rabe, IHK-Geschäftsführerin Berufsbildung: "Mittlerweile ist es gelungen, dass jede allgemeinbildende Schule in der Region mit mindestens einem Unternehmen kooperiert." Eine für beide Seiten gleichermaßen gewinnbringende Maßnahme. "Die Schüler erhalten so einen wesentlich praxisorientierteren Unterricht und lernen viele Berufsbilder kennen. Leider sind viele der 270 in der Region anerkannten IHK-Ausbildungsberufe nämlich weitgehend unbekannt", sagt Rabe. Und für die Unternehmen sei es vorteilhaft ihre zukünftigen Auszubildenden möglichst früh kennenzulernen. Renate Rabe: "Dadurch kann die Anzahl der Ausbildungsabbrüche verringert werden, da es auch vermieden werden kann, dass Jugendliche mit unrealistischen Wunschberufen Schiffbruch erleiden."
Jugendlichen, die noch für das Jahr 2010 eine Ausbildungsstelle suchen, rät Renate Rabe sich jetzt ins Zeug zu legen. In der IHK-Bildungsbörse können sie unter www.heilbronn.ihk.de/... noch über 350 freie Ausbildungsplätze und Plätze für ein Duales Studium finden.