"Das Ausbildungsplus von 4,1 Prozent im Jahr 2010 ist ein starkes Er-gebnis für die Unternehmen und die Jugendlichen unserer Region, die hier ihre berufliche Zukunft sehen", freut sich IHK-Hauptgeschäftsführer Heinrich Metzger. Viele Betriebe, die 2009 die Anzahl ihrer Ausbil-dungsplätze reduziert hatten, setzen nun wieder verstärkt auf den eige-nen Nachwuchs. Aber auch über 250 Betriebe, die bisher nicht ausge-bildet hatten, konnten von IHK-Lehrstellen-werbern akquiriert und über-zeugt werden, Ausbildungsplätze zu schaffen.
Metzger macht vor allem zwei Gründe für die steigende Ausbildungsbe-reitschaft der Unternehmen aus: "Der starke wirtschaftliche Aufschwung macht es für unsere Firmen zunehmend schwieriger, qualifizierte Fach-kräfte zu bekommen." Hinzu kommt jedoch, dass der demografische Wandel inzwischen ebenfalls verstärkt in den Fokus der Unternehmen rückt. Metzger: "Seit 1997 ist die Anzahl der Erstklässler in unserer Re-gion von 11275 um über 30 Prozent auf rund 7800 im Jahr 2010 ge-sunken. Jeder kann sich selbst ausmalen, was dies für die künftige Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt bedeutet." Unternehmen müssten jetzt ihre Anstrengungen im Ausbildungsmarketing enorm verstärken, um auch künftig entsprechende Bewerber zu bekommen und so ihren Bedarf an Fachkräften nachhaltig zu sichern.
"Wir stehen an einem Wendepunkt" so Metzger weiter. "Die Mitarbeiter, ihr Know-how und ihre Fähigkeiten sind das größte Pfund, mit dem un-sere Unternehmen wuchern können. Die Unternehmen müssen aber jetzt Vorsorge treffen, damit sie auch künftig genügend Fach- und Füh-rungskräfte zur Verfügung haben."
Die IHK-Organisation reagiert auf die Entwicklung und hat das Jahr 2011 unter das Motto "Gemeinsam für Fachkräfte - bilden, beschäfti-gen, integrieren" gestellt. Im Mittelpunkt stehen die verschiedenen Ele-mente, die ein Gesamtkonzept zur Fachkräftesicherung umfassen muss: die frühzeitige Sprachförderung von Kindern bereits im Kinder-gartenalter, die engere Zusammenarbeit von Unternehmen und Schu-len, die Qualifizierung von Älteren, die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die bessere Integration von Menschen mit Migrationshin-tergrund in den Arbeitsmarkt sowie die Zuwanderung qualifizierter Fachleute aus dem Ausland. Auch die IHK Heilbronn-Franken wird das ganze Jahr über immer wieder in Veranstaltungen und Aktionen Hand-lungs- und Lösungsansätze zur Sicherstellung des Fachkräftebedarfs aufzeigen.
Zusatzinfo - Aufteilung der neu eingetragenen Ausbildungsplätze 2010 nach Kreisen
- Stadt- und Landkreis Heilbronn: gesamt 2.262 (davon techn. 799 | kfm. 1.463)
- Hohenlohekreis: gesamt 675 (davon techn. 276 | kfm. 399)
- Main-Tauber-Kreis: gesamt 583 ( davon techn. 205 | kfm. 378)
- Landkreis Schwäbisch Hall: gesamt 997 (davon techn. 355 | kfm. 642)