Der erste Hochschulgipfel Heilbronn-Franken stieß am Montag im Heilbronner Haus der Wirtschaft (IHK) auf großes Interesse. Etwa 70 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Verbänden sowie Vertreter der Hochschule Heilbronn und der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Mosbach (DHBW Mosbach) waren zu dem Spitzengespräch mit Wissenschaftsminister Prof. Dr. Peter Frankenberg gekommen. In seiner Begrüßung betonte IHK-Präsident Thomas Philippiak, wie sehr sich die gesamte Region in den Ausbau der Hochschullandschaft einbringe. Als Beispiele für das Engagement der Region nannte er den neuen Campus Heilbronn der DHBW Mosbach, der von der Dieter-Schwarz-Stiftung mit über 40 Millionen Euro gefördert wird, den Campus Schwäbisch Hall der Hochschule Heilbronn, der maßgeblich von der Stadt Schwäbisch Hall, der Bausparkasse Schwäbisch Hall, der Firma Würth sowie der Raumschaft mit über 13 Millionen Euro unterstützt wird und den zukünftigen Innenstadtcampus der Hochschule Heilbronn, der von der Stadt Heilbronn, dem Landkreis, der Dieter-Schwarz-Stiftung und der IHK mit rund 4,6 Millionen Euro gefördert wird, sowie das Engagement von Prof. Dr. h. c. Reinhold Würth in Höhe von zehn Millionen Euro für den Campus Künzelsau.
Trotz dieser Erfolge warnte IHK-Hauptgeschäftsführer Heinrich Metzger davor, nun in den Anstrengungen nachzulassen. "Mit 6,6 Studierenden pro 1 000 Einwohner haben wir in Baden-Württemberg immer noch die rote Laterne", berichtet Metzger. Daher forderten sowohl der IHK-Hauptgeschäftsführer als auch Prof. Dr. Jürgen Schröder, Rektor der Hochschule Heilbronn und Prof. Reinhold Geilsdörfer, Rektor der DHBW Mosbach noch mehr Unterstützung für Ausbaumaßnahmen durch die Landesregierung. Schröder: "Die Hochschule Heilbronn hat die höchsten Zuwachsraten aller Hochschulen und ist mittlerweile die zweitgrößte in Baden-Württemberg." Und auch Prof. Reinhold Geilsdörfer unterstrich die Notwendigkeit des nachhaltigen Ausbaus der DHBW Mosbach: "Allein im vergangenen Jahr haben wir, was die Zahl der Gesamtstudierenden anbelangt einen Zuwachs von rund 14 Prozent verzeichnet. Dabei ist es wichtig Voraussetzungen zu schaffen, die die Absolventen dann auch am Standort halten." Forderungen, für die der Wissenschaftsminister viel Verständnis zeigte und seine Unterstützung zusagte. Gleichzeitig wies er aber auch darauf hin, dass dies nicht ohne die Unterstützung der regionalen Wirtschaft möglich sei. Frankenberg: "Wir tun was wir können, wir nehmen aber auch alles, was wir bekommen können." Über eines waren sich nämlich alle Gäste einig: den drohenden Fachkräftemangel - gerade auch bei den Ingenieuren - abzufangen, wird eine der zentralen Herausforderungen der Zukunft sein. Prof. Dr. Peter Frankenberg: "Wichtig ist dabei aber auch, nicht nur die Anzahl der Studienplätze und die Infrastruktur auszubauen, vor allem gilt es auch die Qualität der Ausbildung auf dem derzeit hohen Niveau zu halten. Baden-Württemberg baut die besten Autos und Maschinen dieser Welt, das können wir nur leisten, wenn wir die besten Ingenieure haben."