Unabhängig von ihrer Meinung zu S 21 halten 70 Prozent der befragten Unternehmen aus der Region die Entscheidung über Großprojekte für die Aufgabe gewählter Parlamente. 30 Prozent bevorzugen hingegen das Instrument des Volksentscheids. Einen möglichen Ausstieg der baden-württembergischen Landesregierung aus dem Projekt würden 49 Prozent der Umfrageteilnehmer als Vertrauensbruch bewerten. 55 Prozent der Befragten sind der Meinung, im Falle einer Kündigung der Finanzierungsvereinbarung für Stuttgart 21 durch die Landesregierung werde in Baden-Württemberg zukünftig weniger investiert.
Bereits seit Jahren fordern die IHKs einen Abbau bürokratischer Hemmnisse für Investitionen im Land. Eine nachhaltige Schädigung des Vertrauens der Unternehmen in die Landesregierung als Auftraggeber und Vertragspartner würde dagegen eine neue Hürde aufbauen.
Auch die Vollversammlung der IHK Heilbronn-Franken steht zu Stuttgart 21. In seiner Sitzung vom 10. November hatte das Parlament der regionalen Wirtschaft seine bereits vor über einem Jahr erhobene Forderung nach einer Fortführung des Großprojektes erneuert. "Ein Projektstopp würde die Weiterentwicklung des Schienenverkehrs im Lande um Jahre zurückwerfen", so IHK-Präsident Thomas Philippiak.
Im Kreis der Mitgliedsunternehmen der IHK gibt es auch gegenteilige Positionen. Die Homepage der IHK Heilbronn-Franken, www.heilbronn.ihk.de, Dok.-Nr. WMW003694 ermöglicht den Zugang zu Argumenten Pro und Contra.
Die regionalen Umfrageergebnisse im Detail
Frage: Sind Sie für oder gegen die Realisierung von Stuttgart 21?
Dafür: 68,2 %
Dagegen: 23,9 %
Neutral: 6,3 %
Keine Antwort: 1,7 %
Frage: Wie sollte Ihrer Meinung nach über Großprojekt entschieden werden?
Gewählte Parlamente: 69,6 %
Volksentscheid: 30,4 %
Sonstige: 0 %
Frage: Wird ein Ausstieg der Landesregierung aus S 21 sich auf die In-vestitionsentscheidungen der Unternehmen auswirken?
Negativ: 54,5 %
Neutral: 21,1 %
Positiv: 24,4 %
Frage: Wird ein Ausstieg aus S 21 sich auf das Vertrauen der Wirtschaft in die Landesregierung auswirken?
Negativ: 48,8 %
Neutral: 11 %
Positiv: 40,2 %