"Der von der regionalen Wirtschaft im Vorquartal gezeigte Optimismus hat sich bewahrheitet", kommentiert Elke Schweig, Hauptgeschäftsführerin der IHK Heilbronn-Franken, die aktuellen Konjunkturdaten. "Wie erwartet kamen die Wachstumsimpulse dabei vor allem aus den außereuropäischen Märkten. Aber auch der private Konsum erweist sich gegenwärtig als Konjunkturstütze."
Nach einem Rückgang im Vorquartal zeigen sich die regionalen Unternehmen wieder deutlich zufriedener mit ihrer aktuellen wirtschaftlichen Lage. Rund 37 Prozent (Vorquartal 33 Prozent) der Betriebe sprechen von einer guten Geschäftslage, während nur noch 8 Prozent (Vorquartal 12 Prozent) der Unternehmen den Geschäftsverlauf als schlecht bezeichnen. Maßgeblich beeinflusst ist diese Entwicklung durch die verbesserte Geschäftslage der Industrie. Dabei gestalten sich die außenwirtschaftlichen Rahmenbedingungen weiterhin sehr unterschiedlich. Einer langsamen Erholung der Weltwirtschaft stehen nach wie vor dämpfende Einflüsse durch die schwache Entwicklung der Eurozone gegenüber. Positive Konjunkturimpulse kommen auch vonseiten des privaten Konsums. Angesichts der guten Verfassung des Arbeitsmarktes und kräftigen Einkommenssteigerungen sind die Verbraucher optimistisch gestimmt.
Mit Blick auf den Geschäftsverlauf der nächsten zwölf Monate zeigen sich die Unternehmen mehrheitlich zuversichtlich. Allerdings fallen die Geschäftserwartungen etwas weniger positiv als im Vorquartal aus. 26 Prozent (Vorquartal 29 Prozent) der Betriebe erwarten einen eher günstigen Geschäftsverlauf, während - wie im Vorquartal - 15 Prozent der Unternehmen von einer schlechteren Entwicklung ausgehen.
Industrie als Konjunkturlokomotive
Die seit Herbst vergangenen Jahres aufwärtsgerichtete Tendenz bei den Aufträgen macht sich nun positiv bemerkbar. 41 Prozent (Vorquartal 38 Prozent) der Betriebe melden eine gute Geschäftslage, lediglich 6 Prozent (Vorquartal 11 Prozent) der Unternehmen sprechen von einem schlechten Geschäftsverlauf. Überdurchschnittlich gut beurteilen die Produzenten von Vorleistungs- und Investitionsgütern die aktuelle Lage.
29 Prozent (Vorquartal 27 Prozent) der Unternehmen melden steigende ausländische Auftragseingänge und auch im Bereich der Inlandsorders ist eine Verbesserung festzustellen. 26 Prozent (Vorquartal 23 Prozent) der Betriebe berichten von steigenden Inlandsordern.
In Bezug auf die Geschäftsentwicklung in den nächsten zwölf Monaten liegt die Erwartung per saldo leicht über dem Niveau des Vorquartals. 27 Prozent (Vorquartal 31 Prozent) der Betriebe erwarten einen eher günstigen Geschäftsverlauf, ein Zehntel (Vorquartal 15 Prozent) der Unternehmen geht von einer schlechteren Entwicklung aus. Die Exporterwartungen haben sich dabei deutlich verbessert. Getrieben werden die Exporte von der steigenden Nachfrage aus Asien und den USA.
Baugewerbe bleibt spitze
Der Bau ist im Branchenvergleich weiterhin der mit Abstand am besten gestimmte Wirtschaftsbereich. Obwohl die aktuelle Lage ungünstiger als im Vorquartal eingeschätzt wird, bleibt die Geschäftslage aber auf sehr hohem Niveau. Während 55 Prozent (Vorquartal 65 Prozent) der Betriebe den Geschäftsverlauf als gut bezeichnen, spricht noch immer kein Unternehmen von einer schlechten Geschäftslage.
Die Auftragseingänge haben sich im Teilbereich des Straßen- und Tiefbaus günstig entwickelt, während die Betriebe im gewerblichen Hochbau, im öffentlichen Hochbau und im Wohnungsbau Auftragsrückgänge verkraften mussten.
Die Erwartungen hinsichtlich der weiteren Entwicklung der Baukonjunktur fallen ungünstiger als im Vorquartal aus. Nur noch 23 Prozent (Vorquartal 39 Prozent) der Unternehmen blicken mit Optimismus in die nahe Zukunft.
Einzelhandel zieht deutlich an
Die Bewertung der aktuellen Geschäftslage im Einzelhandel fällt so günstig aus, wie seit zwei Jahren nicht mehr. Die positiven Stimmen übertreffen nun wieder die negativen Stimmen. 32 Prozent (Vorquartal 17 Prozent) der Einzelhändler halten den Geschäftsverlauf für gut. Lediglich 7 Prozent (Vorquartal 25 Prozent) der Betriebe melden eine schlechte Geschäftslage. Der stabile Arbeitsmarkt, die guten Tarifabschlüsse und eine derzeit relativ niedrige Inflationsrate stimmen die Konsumenten optimistisch. Auch die Einschätzung des Kaufverhaltens hat sich per saldo deutlich verbessert. 18 Prozent (Vorquartal 8 Prozent) der Einzelhändler stufen das Kaufverhalten als kauffreudig ein und 43 Prozent halten es für saisonüblich angemessen. 39 Prozent der Unternehmen sprechen von einem zurückhaltenden Kaufverhalten.
Auch im Großhandel wird die gegenwärtige Lage besser als im Vorquartal bewertet und der Saldo aus positiven und negativen Stimmen schafft nun wieder den Sprung in den Plusbereich. 26 Prozent (Vorquartal 20 Prozent) der Betriebe melden eine gute Geschäftslage und nur noch 15 Prozent (Vorquartal 24 Prozent) sind mit dem Geschäftsverlauf unzufrieden.
Bezüglich der Geschäftsentwicklung in den nächsten zwölf Monaten erwarten 32 Prozent (Vorquartal 34 Prozent) der Einzelhändler und nur 28 Prozent (Vorquartal 41 Prozent) der Großhändler eine positive Geschäftsentwicklung.
Dienstleistungsgewerbe skeptisch
Die Beurteilung der konjunkturellen Situation im Dienstleistungsgewerbe hat sich nach der Abkühlung im Vorquartal wieder verbessert. 28 Prozent (Vorquartal 20 Prozent) der Unternehmen bezeichnen die aktuelle Lage als gut, während 14 Prozent (Vorquartal 11 Prozent) mit dem Geschäftsverlauf unzufrieden sind. Allerdings ist bei der Auftragslage ein Rückgang festzustellen.
Entsprechend fallen die Erwartungen für die kommenden zwölf Monate nochmals ungünstiger als zuletzt aus. Sie sind damit auf den tiefsten Wert seit vier Jahren gesunken. Ein Drittel der Dienstleister blickt pessimistisch in die Zukunft, hingegen rechnen nur 23 Prozent der Unternehmen mit einem günstigeren Geschäftsverlauf.
Weiterhin stabile Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt
Die Beschäftigungspläne der Betriebe haben sich gegenüber dem Vorquartal verbessert und bleiben leicht expansiv. Während 19 Prozent (Vorquartal 16 Prozent) der Unternehmen neue Mitarbeiter einstellen wollen, erwägen 14 Prozent (Vorquartal 13 Prozent) der Betriebe einen Personalabbau.
An der aktuellen Konjunkturumfrage der IHK Heilbronn-Franken haben rund 340 Unternehmen aus dem gesamten IHK-Bezirk teilgenommen.
Diese Medien-Info kann auch per Internet unter http://www.heilbronn.ihk.de/... abgerufen werden.