Rückgängige Geburtenzahlen und die Abwanderung von jungen Menschen zwischen 18 und 25 Jahren führen dazu, dass die Rekrutierung geeigneter Nachwuchs- und Fachkräfte für viele Unternehmen der Region langfristig problematisch werden wird. "Wenn es uns nicht gelingt, die Weichen richtig zu stellen, laufen wir in einen massiven Fachkräftemangel hinein", erklärt IHK-Präsident Thomas Philippiak. Deshalb haben sich jetzt die Akteure des neuen "Fachkräftebündnisses Heilbronn-Franken" zusammengefunden, um gemeinsam entsprechende Maßnahmen zur Fachkräftesicherung zu entwickeln. Sie verstehen sich dabei als Repräsentanten der gesamten Region. Um die Belange und Maßnahmen der gesamten Region im Bündnis zu berücksichtigen, werden die Bündnispartner eigenverantwortlich weitere regionale, teilregionale und lokale Gremien und Interessengruppen einbinden. "Es ist wichtig, dass insbesondere mit den Landkreisen, Kommunen und den lokalen Arbeitskreisen ein stetiger Austausch stattfindet", erläutert Dr. Andreas Schumm, Geschäftsführer der Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken GmbH.
Bei der Maßnahmenplanung legen die Bündnispartner dabei ihr Augenmerk zunächst auf Berufe und Branchen, die in besonderem Maße vom Fachkräftemangel betroffen sind. "Wir müssen Mangelberufe in unserer Region identifizieren sowie versuchen, die Beschäftigungszahl in diesen Berufen durch adäquate Maßnahmen zu steigern", sagt Martin Diepgen, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Heilbronn.
In enger Abstimmung und Koordination miteinander wollen die Bündnispartner ihre Maßnahmen planen, umsetzen und evaluieren. "Hierdurch kann es uns, wie beim regionalen Ausbildungspakt vorgelebt, gelingen, Synergieeffekte zu erzeugen sowie die Transparenz auf dem regionalen Arbeitsmarkt deutlich zu erhöhen", betont Guido Rebstock, Vorsitzender der Agentur für Arbeit Schwäbisch Hall.
In der Region laufen bereits heute eine ganze Reihe von Maßnahmen zur Fachkräftesicherung. Hier wollen die Bündnispartner zunächst alle bestehenden Maßnahmen, Aktivitäten und Projekte rund um das Thema Fachkräfte zusammenfassen, um sich einen Überblick zu verschaffen. "Diese Übersicht ist ein erster Schritt in Richtung mehr Transparenz", betont Ulrich Bopp, Präsident der Handwerkskammer Heilbronn-Franken. Diese Übersicht zeigt zudem auf, in welchen Bereichen bisher lediglich vereinzelt Maßnahmen initiiert wurden und wo Anstrengungen forciert werden müssen.
Dabei haben sich die Partner des Fachkräftebündnisses auf die Bereiche Frauen, ältere Arbeitnehmer, ausländische Fachkräfte, Menschen mit Migrationshintergrund, Arbeitslose sowie Ausbildung und Weiterbildung als wesentliche Handlungsfelder verständigt. "Zur Erfolgskontrolle werden wir zudem geeignete Indikatoren entwickeln, mit denen die Maßnahmen regelmäßig auf ihre Wirkung hin überprüft werden können", erklärt Bernhard Löffler, Regionsvorsitzender des DGB Nordwürttemberg.
Die Partner des Fachkräftebündnisses sind zuversichtlich, dass sie mit ihren Maßnahmen einen wesentlichen Beitrag zur regionalen Fachkräftesicherung leisten werden. "Die positiven Erfahrungen des Ausbildungspakts und der Ausbildungskonferenz zeigen, wie man gemeinsam ein Ziel verfolgen kann, um in der Region erfolgreich zu sein", erklärt Alois Schöllhorn, Vorstandsvorsitzender des Arbeitgeberverbandes Heilbronn-Franken e. V.
Die erste Fachkräftekonferenz des neuen Bündnisses soll noch vor der Sommerpause stattfinden. Die Bündnispartner haben sich darauf verständigt, dass der Arbeitsmarktmonitor der Bundesagentur für Arbeit im Rahmen der Fachkräftekonferenz als zentrales statistisches Analyseinstrument herangezogen wird. "Zudem können wir die Plattform des Arbeitsmarktmonitors für die bündnisinterne Kommunikation nutzen", betont Stefan Beil, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Tauberbischofsheim.
Koordinierungsstelle des Fachkräftebündnisses Heilbronn-Franken ist die IHK Heilbronn-Franken.
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