"Viele geplante Gründungen scheitern daran, dass das notwendige Kapital nicht aufgebracht werden kann. Zudem werden junge Unternehmen oftmals durch eine nicht betriebsgerechte Finanzierung gefährdet und um Entwicklungschancen gebracht", sagte Martin Neuberger, IHK-Referent im Bereich Wirtschaftsförderung bei der Begrüßung der Teilnehmer. "Ein gut ausgearbeiteter Businessplan und eine gründliche Vorbereitung auf die Kreditverhandlungen öffnen Türen für eine Gründungsfinanzierung." Die IHK unterstützt deshalb angehende Gründer sowie Jungunternehmer mit breit gefächerten Serviceleistungen bei der Planung und Umsetzung ihres Vorhabens und berät in persönlichen Gesprächen.
Dass eine solide Geschäftsplanung die Basis für den unternehmerischen Erfolg ist, verdeutlichte Dr. Roland Raff, Grundsatzreferent der L-Bank Baden-Württemberg. "Existenzgründer müssen mir ihrem Produkt und mit ihrer Persönlichkeit überzeugen, um eine Finanzierung zu erhalten", so Dr. Raff. Er skizzierte den Weg von der ersten Idee bis zur Geschäftsplanung. "Gründungen scheitern häufig daran, dass sie nicht plausibel aufbereitet werden. Damit das Vorhaben nicht fehlschlägt, muss ein schlüssiger Businessplan erarbeitet werden." Dessen Kernelemente seien eine fundierte Marktanalyse, die sorgfältige Ermittlung des Kapitalbedarfs sowie eine gründliche Rentabilitätsplanung. Außerdem stellte er die Förderprogramme der L-Bank vor, die mit günstigen Konditionen den Unternehmensstart erleichtern.
"Die Bürgschaftsbank springt ein, wenn Sicherheiten fehlen oder der Hausbank das Risiko für eine Kreditvergabe bei einer Gründungsfinanzierung zu hoch ist", betonte Michael Rieger, Regionalleiter der Bürgschaftsbank Baden-Württemberg. Das Förderinstitut bürge für Vorhaben, die sich betriebswirtschaftlich tragen. Es fördert nicht nur Existenzgründungen und Übernahmen, sondern auch bestehende Unternehmen oder Gründungen mit einem Franchise-System. Er empfahl den Zuhörern einen Finanzierungsmix aus Förderkrediten der L-Bank mit Bürgschaft der Bürgschaftsbank und einer stillen Beteiligung der MBG Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft. "Die MBG ist ein neutraler Partner, es gibt keine Einmischung in die Geschäftspolitik", versicherte Rieger.
Kleine Kredite für großartige Ideen stellte Oliver Förster von der MONEX Mikrofinanzierung Baden-Württemberg e. V. vor. "Mikrokredite sind keine klassischen Bankkredite. Sie bieten eine passgenaue Finanzierung, die sich in der Höhe an der aktuellen Unternehmensentwicklung orientieren. Damit bleibt der Kredit auch im Falle eines Scheiterns des Vorhabens rückzahlbar", erläuterte er die Vorteile. "MONEX-Mikrokredite gibt es für Gründer, die nur einen kleinen Kredit benötigen, oder die ihre Kreditwürdigkeit bei gewöhnlichen Banken verloren haben." Auch bestehende Unternehmen könnten unabhängig von der Branche mit Mikrokrediten stabilisiert oder erweitert werden.
Tipps und Hinweise zur optimalen Vorbereitung von Kreditverhandlungen bei der Hausbank gab Heinrich Laas, Geschäftsführer der Giebel FilTec GmbH in Obersulm. In seinem Erfahrungsbericht schilderte er seinen Weg in die Selbständigkeit mit einer Betriebsübernahme. "Damit Existenzgründer von der Hausbank als kompetente und zuverlässige Geschäftspartner wahrgenommen werden, müssen sie sich überzeugend verkaufen und ein schlüssiges Konzept vorlegen können", betonte Laas. Mit entscheidend für erfolgreiche Finanzierungsgespräche seien ein sicheres Auftreten sowie eine klare Präsentation des Konzepts bei der Hausbank. Auch die Risiken eines Vorhabens dürften dabei nicht verschwiegen werden, riet er den Zuhörern.
Mehr zum Thema bietet die Homepage der IHK unter www.heilbronn.ihk.de/...