"Die aktuelle Geschäftslage der regionalen Wirtschaft ist nach wie vor gut", sagt Elke Schweig, Hauptgeschäftsführerin der IHK Heilbronn-Franken, "dennoch hat die im Jahresverlauf nachlassende globale Nachfrage, insbesondere in den südeuropäischen Staaten, "Bremsspuren" hinterlassen. Die zum Jahresende verbesserte Auftragslage lässt die Unternehmen jedoch vorsichtig optimistisch in die Zukunft schauen."
Die aktuelle Geschäftslage wird von den regionalen Unternehmen im 4. Quartal 2012 etwas weniger günstig als im Vorquartal beurteilt. Der Saldo der Lageurteile liegt nun auf dem Niveau vom Herbst 2010, aber immer noch deutlich über dem langjährigen Durchschnitt. 39 Prozent (Vorquartal 43 Prozent) der Betriebe bezeichnen die aktuelle Lage als gut, während 8 Prozent (Vorquartal 7 Prozent) der Unternehmen mit dem Geschäftsverlauf nicht zufrieden sind.
Für die weitere wirtschaftliche Entwicklung wird entscheidend sein, ob die Exporte nach Übersee und die Nachfrage der heimischen Konsumenten weiterhin stärker als die negativen konjunkturellen Einflüsse aus den Euro-Krisenstaaten sind.
Die Geschäftserwartungen für die kommenden zwölf Monate haben sich nach der Eintrübung im Herbst wieder aufgehellt. Während 22 Prozent (Vorquartal 14 Prozent) der Betriebe mit einem günstigen Geschäftsverlauf rechnen, blicken 18 Prozent (Vorquartal 22 Prozent) der Unternehmen mit Skepsis in die Zukunft.
Verbesserte Auftragslage zum Ende 2012
Waren bis zum Herbst 2012 in der Industrie noch rückläufige Auftragseingänge aus dem In- und Ausland zu verzeichnen, so hat sich der Auftragseingang zum Ende des Jahres hin stabilisiert und nur noch 26 Prozent (Vorquartal 38 Prozent) der Betriebe mussten einen Rückgang der Auslands- bzw. Inlandsorder hinnehmen. So rechnen die Unternehmen nach der leichten Schwächephase im 4. Quartal 2012 - "nur" 39 Prozent (Vorquartal 47 Prozent) der Unternehmen bezeichnen den Geschäftsverlauf als gut, während ein Zehntel (Vorquartal 7 Prozent) der Betriebe mit der aktuellen Geschäftslage nicht zufrieden ist - in den nächsten 12 Monaten mit einen günstigeren Geschäftsverlauf (24 Prozent gegenüber 12 Prozent im Vorquartal).
Auch im Bau- und Dienstleistungsgewerbe hat sich die Auftragslage zum Ende des Jahres 2012 hin verbessert. Im Dienstleistungsgewerbe verbuchten 28 Prozent der Unternehmen eine Erhöhung der Auftragsvolumina und auch das Baugewerbe berichtet - mit Ausnahme im Straßen- und Tiefbau sowie im öffentlichen Hochbau - von Auftragszuwächsen. Dies führt zu einer leicht verbesserten Geschäftserwartung. Dennoch halten sich in beiden Branchen, was die Einschätzung der weiteren Geschäftsentwicklung anbelangt, optimistische und pessimistische Stimmen noch weitestgehend die Waage.
Unterschiedliche Entwicklung im Groß- und Einzelhandel
Im Großhandel fällt die aktuelle Lageeinschätzung günstiger als im Vorquartal aus. 41 Prozent (Vorquartal 31 Prozent) der regionalen Großhändler sprechen von einem guten Geschäftsverlauf, während 7 Prozent (Vorquartal 12 Prozent) der Betriebe sich unzufrieden über die Geschäftslage äußern. Dabei beurteilt der produktionsverbindende Großhandel die Lage erneut deutlich besser als der konsumnahe Großhandel.
Die Stimmung im regionalen Einzelhandel hat sich dagegen gegenüber dem Vorquartal weiter verschlechtert. 19 Prozent (Vorquartal 16 Prozent) der Einzelhändler sprechen von einem guten Geschäftsverlauf, während 22 Prozent (Vorquartal 16 Prozent) der Unternehmen die aktuelle Lage als schlecht bezeichnen. Die Verunsicherung über die schwelende Euro-Schuldenkrise und die weitere Konjunkturentwicklung scheinen die Konsumenten zu bremsen. So berichten 38 Prozent der Einzelhändler von einem zurückhaltenden Kaufverhalten. Im Großhandel liegt dieser Wert bei 28 Prozent.
Was die zukünftige Geschäftsentwicklung angeht, sehen beiden Handelsformen zunehmend positiv in die Zukunft.
Beschäftigungszahlen nach wie vor auf hohem Niveau
Entsprechend der optimistischen Geschäftserwartung fallen auch die Beschäftigungspläne der regionalen Wirtschaft aus. Die Mehrheit der Unternehmen will in diesem Jahr die Zahl ihrer Arbeitsplätze konstant halten (71 Prozent) oder sogar erhöhen (18 Prozent), nur 11 Prozent der Betriebe wollen die Beschäftigtenzahl reduzieren. Besonderen Anlass zu Optimismus geben die Beschäftigungspläne im Dienstleistungsgewerbe. Hier planen 30 Prozent der Betriebe Neueinstellungen.
An der aktuellen Konjunkturumfrage der IHK Heilbronn-Franken haben 349 Unternehmen mit 68.100 Beschäftigten aus dem gesamten IHK-Bezirk teilgenommen.
Diese Medien-Info kann auch per Internet unter http://www.heilbronn.ihk.de/... abgerufen werden.