"Die regionale Wirtschaft bleibt auf Wachstumskurs", kommentiert Elke Schweig, Hauptgeschäftsführerin der IHK Heilbronn-Franken, die aktuellen Konjunkturdaten. "Umso wichtiger ist es jetzt, dass die neue Bundesregierung diese Entwicklung durch investitionsfreundliche Rahmenbedingungen aktiv unterstützt und nicht durch zusätzliche Belastungen wieder abwürgt."
Die konjunkturelle Besserung wird sowohl von der Konsumnachfrage als auch von den Exporten getragen. Die gute Beschäftigungslage und deutliche Lohnsteigerungen haben zu einer höheren Ausgabenbereitschaft der privaten Konsumenten geführt. Die Konjunktur in den USA und China hat sich positiv entwickelt. Und auch in einzelnen europäischen Mitgliedsstaaten gibt es erste Anzeichen einer konjunkturellen Erholung.
47 Prozent (Vorquartal 37 Prozent) der an der Umfrage teilnehmenden Betriebe sprechen von einem guten Geschäftsverlauf, während lediglich 7 Prozent (Vorquartal 8 Prozent) der Unternehmen mit der Geschäftslage unzufrieden sind.
Hinsichtlich der Geschäftsentwicklung in den nächsten zwölf Monaten ist der Optimismus gestiegen. 29 Prozent (Vorquartal 26 Prozent) der Betriebe erwarten eine insgesamt günstigere Geschäftsentwicklung, während nur 9 Prozent (Vorquartal 15 Prozent) der Unternehmen mit Skepsis in die Zukunft blicken.
Industrie weiter stark
Die Industrie beurteilt die aktuelle Geschäftslage so positiv wie seit eineinhalb Jahren nicht mehr. 52 Prozent (Vorquartal 41 Prozent) der Unternehmen bezeichnen die Lage als gut, 8 Prozent (Vorquartal 6 Prozent) der Betriebe sind mit dem Geschäftsverlauf nicht zufrieden.
Die Auftragseingänge fallen per saldo allerdings schwächer als im Vorquartal aus. Bei den ausländischen Auftragseingängen verbuchten 24 Prozent (Vorquartal 29 Prozent) der Betriebe einen Anstieg, während 22 Prozent (Vorquartal 21 Prozent) über einen Rückgang klagen. Im Bereich der Inlandsorders halten sich mit jeweils 21 Prozent die positiven (Vorquartal 26 Prozent) und die negativen Stimmen (Vorquartal 20 Prozent) die Waage.
Die rückläufigen Auftragseingänge führen zu einer im Vergleich zum Vorquartal verhalteneren Einschätzung der zukünftigen Geschäftsentwicklung. Ein Viertel der Betriebe (Vorquartal 27 Prozent) blickt optimistisch in die Zukunft, 11 Prozent (Vorquartal 10 Prozent) erwarten einen ungünstigeren Geschäftsverlauf. Dennoch liegt der Saldo aus positiven und negativen Stimmen nach wie vor deutlich über dem langfristigen Durchschnitt. Wesentliche Impulse werden dabei weiterhin vom Export erwartet. Bei der Investitionsbereitschaft der Betriebe ist eine leichte Belebung festzustellen. 28 Prozent (Vorquartal 22 Prozent) der Unternehmen planen mit steigenden inländischen Investitionen.
Dienstleistungsgewerbe zieht deutlich an
Die Beurteilung der wirtschaftlichen Lage durch die regionalen Dienstleister hat sich gegenüber dem Vorquartal deutlich verbessert. 49 Prozent (Vorquartal 28 Prozent) der Betriebe sprechen von einem guten Geschäftsverlauf, während 9 Prozent (Vorquartal 14 Prozent) der Unternehmen mit der Geschäftslage nicht zufrieden sind. Die konjunkturelle Verbesserung ist dabei vor allem auf die Bereiche Beratung und wirtschaftsnahe Dienstleistungen sowie Informations- und Telekommunikationsdienstleistungen zurückzuführen.
Bei den Auftragseingängen berichten 39 Prozent der Dienstleister von einem Anstieg gegenüber 26 Prozent im Vorquartal. Sehr zuversichtlich fällt daher auch der Blick in die nahe Zukunft aus. 43 Prozent der Unternehmen (Vorquartal 23 Prozent) kalkulieren mit einer günstigeren Geschäftsentwicklung. Nur 11 Prozent (Vorquartal 33 Prozent) blicken pessimistisch in die Zukunft.
Baugewerbe behauptet Spitzenposition
Die konjunkturelle Lage in der regionalen Bauwirtschaft hat sich auf sehr hohem Niveau leicht verbessert. Während 57 Prozent (Vorquartal 55 Prozent) der Betriebe den Geschäftsverlauf als gut bezeichnen, meldet nach wie vor kein Bauunternehmen eine schlechte Geschäftslage. Jeder zweite Betrieb bezeichnet die derzeitige Ertragslage als gut.
Abgeschwächt haben sich die Auftragseingänge im 3. Quartal 2013. So verzeichneten im Straßen- und Tiefbau 18 Prozent der Betriebe eine rückläufige Ordertätigkeit, im Vorquartal waren es noch 0 Prozent. Das Schlusslicht bei den Auftragseingängen bildet erneut der öffentliche Hochbau. Während 5 Prozent (Vorquartal 0 Prozent) der Unternehmen von wachsenden Auftragseingängen sprechen, musste die Hälfte (Vorquartal 38 Prozent) Einbußen hinnehmen. Dagegen ist im Bereich des gewerblichen Hochbaus sowie im Wohnungsbau eine Verbesserung festzustellen. 24 Prozent (Vorquartal 10 Prozent) der Unternehmen im gewerblichen Hochbau und 40 Prozent (Vorquartal 17 Prozent) der Betriebe im Wohnungsbau berichten von steigenden Ordern.
Die Erwartungen hinsichtlich der weiteren Entwicklung der Baukonjunktur sind per saldo leicht gestiegen. Ein Drittel (Vorquartal 23 Prozent) der Baubetriebe erwartet einen günstigeren und lediglich 7 Prozent (Vorquartal 3 Prozent) der Unternehmen einen ungünstigeren Geschäftsverlauf.
Kauffreudigkeit stimuliert Handel
Gut zwei Drittel der Groß- und Einzelhandelsunternehmen berichten von einem kauffreudigen bzw. saisonüblichen Kaufverhalten der Kunden. Die gute Lage auf dem Arbeitsmarkt und die Einkommensentwicklung wirken sich anregend auf die Kaufbereitschaft der Verbraucher aus. Zudem ist Sparen derzeit wenig attraktiv.
28 Prozent (Vorquartal 26 Prozent) der Großhandelsunternehmen berichten von einem guten Geschäftsverlauf, lediglich 6 Prozent (Vorquartal 15 Prozent) der Betriebe sind mit der aktuellen Geschäftslage unzufrieden. Im Einzelhandel fällt die Lagebeurteilung per saldo fast genauso positiv wie im Vorquartal aus. 35 Prozent (Vorquartal 32 Prozent) der Einzelhändler halten den Geschäftsverlauf für gut. 12 Prozent (Vorquartal 7 Prozent) der Unternehmen bezeichnen die Geschäftslage als schlecht.
In Bezug auf den Geschäftsverlauf in den nächsten zwölf Monaten erwarten 24 Prozent der Großhändler und 35 Prozent der Einzelhändler eine positive Geschäftsentwicklung. Im Einzelhandel fallen die Geschäftserwartungen damit so positiv wie zuletzt vor beinahe drei Jahren aus.
Arbeitsmarkt weiterhin stabil Die Beschäftigungspläne der Betriebe fallen per saldo etwas positiver als im 2. Quartal 2013 aus. 18 Prozent (Vorquartal 19 Pro-zent) der Unternehmen planen Neueinstellungen, 11 Prozent (Vorquartal 14 Prozent) der Betriebe beabsichtigen einen Personalabbau. Spitzenreiter bei den geplanten Neueinstellungen ist das Dienstleistungsgewerbe - 36 Prozent aller Unternehmen planen hier einen Personalaufbau.
An der aktuellen Konjunkturumfrage der IHK Heilbronn-Franken haben rund 370 Unternehmen aus dem gesamten IHK-Bezirk teilgenommen.