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Regionale Wirtschaft startet mit viel Schwung

Wirtschaftslagebericht der IHK Heilbronn-Franken für das 4. Quartal 2010

(lifePR) (Heilbronn, )
Am Jahresanfang 2011 zeigt sich die regionale Wirtschaft in allerbester Stimmung. Die heimischen Unternehmen beurteilen ihre aktuelle Geschäftslage erneut besser als im Vorquartal und damit nun fast genauso gut wie zum Höhepunkt des Booms 2006 und 2007. In der Industrie ist die Lagebeurteilung auf hohem Niveau nochmals gestiegen. Bei einer zudem stabilen Situation im Baugewerbe schätzt der Großhandel die Geschäftslage noch positiver als im Vorquartal ein. Gut ist weiterhin die Stimmung im Einzelhandel. Die Einzelhändler spüren die wachsende Kaufbereitschaft der Bevölkerung. Auch die Dienstleister melden eine verbesserte Konjunkturlage. Dies zeigen die Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage der IHK Heilbronn-Franken, an der sich mehr als 380 Unternehmen mit 66.100 Beschäftigten aus dem gesamten IHK-Bezirk beteiligt haben.

Die aktuelle Geschäftslage schätzen die regionalen Unternehmen zum siebten Mal in Folge besser als im Vorquartal ein. 48 Prozent (Vorquartal 41 Prozent) der an der Umfrage teilnehmenden Betriebe bezeichnen die aktuelle Lage als gut, während 6 Prozent (Vorquartal 8 Prozent) der Unternehmen mit dem Geschäftsverlauf nicht zufrieden sind. Die heimische Wirtschaft beurteilt ihre Geschäftslage damit nun fast so gut wie zum Höhepunkt des Booms in den Jahren 2006 und 2007.

Aufschwung gewinnt an Breite

Der Aufschwung hat an Breite gewonnen. Nach dem Anstieg der Exporte wird er zunehmend von der Binnennachfrage getragen. Kräftig zugelegt haben die Investitionen der regionalen Unternehmen. Aber auch der private Konsum hat aufgrund der erfreulich guten Arbeitsmarktentwicklung zuletzt verstärkt zum Wachstum beigetragen. Allerdings erschwert der Fachkräftemangel es den Unternehmen zunehmend, ihre Beschäftigungspläne wie gewünscht umzusetzen. Die fortwährende Krise um die Stabilität des Euro-Raums sowie die stark gestiegenen Rohstoffpreise stellen weitere Risiken für den Aufschwung dar.

Die Beschäftigungsaussichten im IHK-Bezirk haben sich bei der anhaltenden Konjunkturerholung im Vergleich zum Vorquartal weiter verbessert. 30 Prozent (Vorquartal 28 Prozent) der Unternehmen sehen in den nächsten zwölf Monaten die Schaffung neuer Arbeitsplätze vor. Lediglich 8 Prozent (Vorquartal 10 Prozent) der Betriebe erwägen einen Personalabbau.

Die Erwartungen in Bezug auf die Geschäftsentwicklung in den kommenden zwölf Monaten wurden nur leicht zurückgenommen. Während 35 Prozent (Vorquartal 39 Prozent) der Betriebe mit einem günstigen Geschäftsverlauf rechnen, blicken 8 Prozent (Vorquartal 9 Prozent) der Unternehmen skeptisch in die Zukunft.

Anhaltend hohe Dynamik in der Industrie

Die Industrie, die maßgeblich die regionale Wirtschaftsentwicklung bestimmt, berichtet erneut und damit seit dem 1. Quartal 2009 in ununterbrochener Folge über eine Verbesserung ihrer aktuellen Geschäftslage. 54 Prozent (Vorquartal 42 Prozent) der Betriebe bezeichnen den Geschäftsverlauf als gut, während nur 4 Prozent (Vorquartal 7 Prozent) der Unternehmen mit der aktuellen Geschäftslage unzufrieden sind.

Gegenüber dem Vorquartal hat sich die Zahl der ausländischen Auftragseingänge per saldo verringert. 32 Prozent (Vorquartal 43 Prozent) der Industriebetriebe konnten einen Zuwachs bei den Auftragseingängen aus dem Ausland realisieren. 13 Prozent (Vorquartal 10 Prozent) der Unternehmen mussten rückläufige Auslandsorders hinnehmen. Im Bereich der inländischen Auftragseingänge ist hingegen ein weiterer Anstieg festzustellen. 41 Prozent (Vorquartal 35 Prozent) der Betriebe berichten über höhere Inlandsorders, während 11 Prozent (Vorquartal 12 Prozent) der Unternehmen Einbußen bei den inländischen Auftragseingängen hinnehmen mussten. Die Beurteilung der Kapazitätsauslastung liegt wie im Vorquartal durchschnittlich bei 85 Prozent. Bei der Umsatzentwicklung in den nächsten zwölf Monaten rechnen 58 Prozent (Vorquartal 51 Prozent) der Betriebe mit steigenden Umsätzen.

In Bezug auf die Geschäftsentwicklung in den nächsten zwölf Monaten urteilen die Industrieunternehmen zwar etwas vorsichtiger als im Vorquartal; die immer noch weitverbreitete Zuversicht signalisiert jedoch, dass die hohe Dynamik in der Industrie in den kommenden Monaten anhalten wird. Während 44 Prozent (Vorquartal 48 Prozent) der Betriebe mit einem günstigen Geschäftsverlauf rechnen, blicken 7 Prozent (Vorquartal 6 Prozent) mit Skepsis in die Zukunft. Dementsprechend sehen 34 Prozent der Unternehmen die Schaffung neuer Arbeitsplätze vor, nur 9 Prozent erwägen einen Personalabbau.

Günstiges Stimmungsbild im Baugewerbe

Das Stimmungsbild im heimischen Baugewerbe fällt im 4. Quartal 2010 fast genauso positiv wie im Vorquartal aus. Während 36 Prozent (Vorquartal 38 Prozent) der Bauunternehmen die Geschäftslage als gut bezeichnen, sind 6 Prozent (Vorquartal 5 Prozent) der Betriebe mit dem aktuellen Geschäftsverlauf unzufrieden. Allerdings hat sich die Entwicklung der Auftragseingänge stark verschlechtert. Es überwiegen nun wieder deutlich die negativen Stimmen. Das Schlusslicht bei den Auftragseingängen bildet derzeit der gewerbliche Hochbau. 59 Prozent der Betriebe dieses Teilbereichs berichten von rückläufigen Auftragseingängen. Auch im Wohnungsbau und im Straßen- und Tiefbau hat sich die Auftragslage verschlechtert. Im Wohnungsbau mussten 48 Prozent der Unternehmen trotz niedriger Zinsen Auftragseinbußen hinnehmen. Im öffentlichen Hochbau weisen bei einer Zurückhaltung der öffentlichen Arbeitgeber 32 Prozent der Unternehmen sinkende Auftragseingänge aus. Die aktuelle Auslastung von Maschinen und Geräten der Bauunternehmen liegt bei 75 Prozent. Eher skeptisch blickt das regionale Baugewerbe auf die weitere Entwicklung in den nächsten zwölf Monaten. 15 Prozent der Betriebe erwarten einen günstigeren Geschäftsverlauf. 27 Prozent der Unternehmen rechnen mit einer schlechteren Geschäftsentwicklung. 13 Prozent der Betriebe ziehen Neueinstellungen in Betracht, während ein Zehntel einen Beschäftigtenabbau plant.

Großhandel verbessert

Das Stimmungsbild im Großhandel hat sich im 4. Quartal 2010 noch weiter verbessert. 49 Prozent (Vorquartal 47 Prozent) der heimischen Großhändler sprechen von einem guten Geschäftsverlauf. 7 Prozent (Vorquartal 13 Prozent) der Unternehmen äußern sich unzufrieden über die Geschäftslage. Das Kaufverhalten wird ähnlich positiv wie im Vorquartal beurteilt. 37 Prozent der Großhändler halten das Kaufverhalten der Kunden für kauffreudig. Hinsichtlich des zukünftigen Geschäftsverlaufs sind die Unternehmen deutlich optimistischer als im Vorquartal. 36 Prozent der Großhändler rechnen mit einer günstigeren Geschäftsentwicklung in den nächsten zwölf Monaten, lediglich 2 Prozent blicken pessimistisch in die Zukunft. 34 Prozent der Betriebe sehen eine Ausweitung der Beschäftigtenzahl vor.

Einzelhandel profitiert von steigender Kaufbereitschaft

Die Lagebeurteilung im regionalen Einzelhandel fällt beinahe genauso optimistisch wie im Vorquartal aus. 39 Prozent (Vorquartal 43 Prozent) der Einzelhandelsbetriebe sprechen von einem guten Geschäftsverlauf, während 7 Prozent (Vorquartal 10 Prozent) der Unternehmen die aktuelle Lage als schlecht bezeichnen. Der Einzelhandel hat offenbar von einem guten Weihnachtsgeschäft profitiert. Die Entspannung auf dem Arbeitsmarkt und das insgesamt gute Wirtschaftsklima wirken sich zudem positiv auf die Konsumbereitschaft der Verbraucher aus. Die Stimmen, die von einem zurückhaltenden Kaufverhalten berichten, überwiegen nur noch leicht. 15 Prozent der Einzelhändler bezeichnen das Kaufverhalten der Kunden als kauffreudig. 68 Prozent der Betriebe stufen das Kaufverhalten als saisonüblich angemessen ein, 17 Prozent sprechen von einem zurückhaltenden Kaufverhalten. 44 Prozent der Unternehmen kalkulieren mit Umsatzsteigerungen. Den weiteren Geschäftsverlauf in den nächsten zwölf Monaten schätzen die Einzelhändler noch zuversichtlicher als im Vorquartal ein. 32 Prozent (Vorquartal 20 Prozent) der Unternehmen rechnen mit einer günstigeren Geschäftsentwicklung, wie im Vorquartal blicken 5 Prozent pessimistisch in die Zukunft. 28 Prozent der Einzelhandelsbetriebe planen eine Erhöhung der Beschäftigtenzahl.

Dienstleister noch positiver gestimmt

Die Beurteilung der konjunkturellen Situation durch die heimischen Dienstleister hat sich im Vergleich zum Vorquartal erneut verbessert. 38 Prozent (Vorquartal 35 Prozent) der Dienstleistungsbetriebe melden eine gute Geschäftslage, während 6 Prozent (Vorquartal 10 Prozent) der Unternehmen mit dem aktuellen Geschäftsverlauf nicht zufrieden sind. Bei einer lebhafteren Umsatzentwicklung fallen die Auftragsvolumina jedoch deutlich geringer als im Vorquartal aus. 23 Prozent (Vorquartal 53 Prozent) der Dienstleister verbuchten ein steigendes Auftragsvolumen. Auch die zukünftige Geschäftsentwicklung wird nicht mehr so optimistisch wie im Vorquartal beurteilt. 24 Prozent (Vorquartal 38 Prozent) der Unternehmen rechnen mit einem günstigeren Geschäftsverlauf, 6 Prozent (Vorquartal 9 Prozent) der Dienstleister blicken skeptisch in die Zukunft. Dennoch geben die Beschäftigungsplanungen weiter Anlass zu Optimismus. 28 Prozent der Betriebe wollen neue Stellen schaffen. Lediglich 9 Prozent der Unternehmen planen einen Personalabbau.

Statement von IHK-Hauptgeschäftsführer Heinrich Metzger zum aktuellen Konjunkturbericht der IHK Heilbronn-Franken

"Mit einem starken Auftakt ist die regionale Wirtschaft ins neue Jahr gestartet. Unsere Unternehmen beurteilen ihre aktuelle Geschäftslage inzwischen wieder annähernd genauso gut wie in den Spitzenzeiten des Wirtschaftsbooms 2006 und 2007. Der Aufschwung hat dabei erneut an Breite gewonnen. Dank eines starken Exports, soliden Investitionen der Unternehmen sowie einem guten privaten Konsum steht er auf drei soliden Säulen. Die hervorragende konjunkturelle Lage schlägt sich entsprechend positiv auf dem Arbeitsmarkt nieder. Trotz des harten Winters mit seinem saisonbedingten Anstieg der Arbeitslosenzahlen gab es im Januar 2011 regional über 80 Prozent mehr offene Stellen als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Die Zahl der Arbeitslosen ist hingegen im gleichen Betrachtungszeitraum um über 20 Prozent gesunken. So gut sich diese Ergebnisse auch ausnehmen, deutlich wird, dass der Fachkräftemangel Gefahren für die weitere konjunkturelle Entwicklung birgt. Fehlende freie qualifizierte Fachkräfte machen es den Unternehmen zunehmend schwerer, ihre Beschäftigungspläne wie gewünscht zu realisieren. Unter dem Motto "Gemeinsam für Fachkräfte - bilden, beschäftigen, integrieren" macht sich die IHK-Organisation deshalb für den Fachkräftenachwuchs stark. Weitere Risiken für die konjunkturelle Entwicklung bleiben die anhaltende Krise um die Stabilität im Euro-Raum sowie die stark gestiegenen Rohstoffpreise. Zum Zurücklehnen besteht also trotz des neuen deutschen Wirtschaftswunders kein Grund."

Weitere Informationen zur aktuellen konjunkturellen Lage können im Internet unter www.heilbronn.ihk.de/... abgerufen werden.

Diese Medien-Info kann auch per Internet unter www.heilbronn.ihk.de/... abgerufen werden.
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