Für Jugendliche mit schlechten Noten und mangelnder Motivati-on ist es sehr schwer mit Unternehmen über eine mögliche Aus-bildungsperspektive ins Gespräch zu kommen. Hier setzt das IHK-Projekt "passgenaue Vermittlung" an. Dabei werden von der IHK sowohl von der Seite der Jugendlichen als auch von der Seite der Unternehmen aus, Angebot und Nachfrage ermittelt, um diese dann bei entsprechender Übereinstimmung möglichst passgenau zusammenzubringen.
Von dreizehn angesprochenen Werkrealschulen haben sich acht Schulen aus der Region zur Teilnahme am Projekt bereiterklärt. Mit insgesamt 55 interessierten Schülern der Klassen 9 und 10 führten die IHK-Ausbildungsberater Brigitte Käfer und Uwe Tobinnis-Gera ausführliche Einzelgespräche.
"In dieser Phase ist es uns wichtig, die Kompetenzen und die Berufswünsche der einzelnen Jugendlichen zu ermitteln", sagt Renate Rabe, Geschäftsführerin Berufsbildung. "Leider waren viele Berufswünsche nicht mit den individuellen Notenspiegeln vereinbar und auch die gezeigte Motivation ließ häufig zu wünschen übrig." Überraschenderweise erwiesen sich nicht selten auch die unrealistischen Vorstellungen der Eltern als Vermittlungshemmnis. Renate Rabe: "Auch hier wird die IHK ihre Elternarbeit zukünftig ausweiten." Viele der beratenen Jugendlichen der 9. Klassen entschieden sich, nachdem in diesem Jahr die Notenvorgaben entfallen sind, dann trotz schlechtem Notendurchschnitt für einen weiteren Besuch der Werkrealschule. Letztendlich verblieben zwölf Jugendliche mit realistischem Berufswunsch - nachdem ggf. auch entsprechende Alternativberufe aufgezeigt wurden - und ausreichender Motivation im weiteren Vermittlungsprozess. Die nächsten Schritte waren die passgenaue Suche nach geeigneten Unternehmen und die parallele Vorbereitung und Begleitung der Jugendlichen auf den Vorstellungstermin. Elf Jugendliche konnten so in ein festes oder sich abzeichnendes Ausbildungsverhältnis vermittelt werden. "Manchem Ju-gendlichen hat die Aussicht auf eine Ausbildung einen richtigen Motivations-Kick gegeben", freut sich Renate Rabe, "es lohnt sich hier weiterzumachen, denn jeder Einzelne ist es Wert eine berufliche Perspektive aufgezeigt zu bekommen!"
Die Förderung des IHK-Projektes "passgenaue Vermittlung" durch den Europäischen Sozialfonds läuft noch bis Ende 2014.