Am letzten Freitag war aus Koalitionskreisen bekannt geworden, dass man nicht mehr am Ziel festhält, aus fünf Regierungsbezirken drei zu machen. Die Wirtschaftskammern in OWL fordern jetzt von der Landesregierung ein klares Signal: Das Vorhaben, die Zahl der Verwaltungssitze zu reduzieren, müsse auch offiziell begraben werden.
Mehrfach hatten sich die Kammern gegen die Aufgabe des Regierungssitzes in Detmold ausgesprochen. "Das hätte die Standortqualität von OWL erheblich geschwächt", ist sich Axel Martens, Hauptgeschäftsführer der IHK Lippe zu Detmold sicher. Der Erhalt des Standorts sei deshalb ganz im Sinne der Wirtschaft in OWL. Zumal die Bezirksregierung Detmold sich in den vergangenen Jahren grundlegend gewandelt und neu aufgestellt habe.
Thomas Niehoff, Hauptgeschäftsführer bei der IHK Ostwestfalen zu Bielefeld betont, dass bereits deutliche Effizienzgewinne im Rahmen der Modellregion OWL erzielt worden seien. "Gleichzeitig hätte die Zerschlagung bewährter und bereits entbürokratisierter Verwaltungsstrukturen und der gleichzeitige Aufbau von drei Mammutbehörden wenig mit Transparenz und Verschlankung zu tun." Die Verlagerung der Regierung wäre somit eine schallende Ohrfeige für die Region OWL gewesen.
Nach etlichen Reformschritten sei es nun Zeit zur Konsolidierung, meint auch Michael Heesing, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld. Der Umbau der Mittelinstanzen muss einhergehen mit einer gleichzeitigen Fortsetzung der Aufgabenkritik." Dabei führe eine konsequente Anwendung des Subsidiaritätsprinzips letztlich eher zu Einsparungen und mehr Bürgernähe in den Regionen NRW's als die bloße Reduzierung der Anzahl von Bezirksregierungen.