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Steigende Übernachtungszahlen, aber angespannte wirtschaftliche Lage in der Tourismusbranche

Umfrage der IHKn in Sachsen-Anhalt zur Tourismuswirtschaft

(lifePR) (Magdeburg, )
Die Tourismuswirtschaft in Sachsen-Anhalt war mit der abgelaufenen Sommersaison 2007 insgesamt zufrieden. Die Geschäftserwartungen für die laufende Wintersaison 2007/2008 sind bei vielen Gastronomen und Hoteliers dagegen deutlich zurückhaltender, so das Ergebnis der aktuellen Saisonumfrage der Landesarbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern in Sachsen-Anhalt (LAG) unter rund 200 Gastronomen, Hoteliers und Reisbüros im Land.

"Mit knapp 5,7 Millionen Übernachtungen von Januar bis Oktober 2007 hat sich die erfolgreiche Entwicklung der Vorjahre im Tourismus fortgesetzt. Sachsen-Anhalt liegt aber mit einem Plus von 2,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr leicht unter dem bundesdeutschen Durchschnitt ", so Reinhard Schröter, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Halle-Dessau. Der aktuelle Geschäftsklimaindex für die Branche erreiche nach IHK-Angaben den bisher besten Wert seit 1990. Oftmals gelte hier wohl aber das "Prinzip Hoffnung", denn von einer niedrigen Basis ausgehend seien Stimmung und Erwartung in vielen Unternehmen besser als die betriebswirtschaftliche Lage.

"Trotz steigender Übernachtungszahlen liegt die Bettenauslastung in Sachsen-Anhalt aktuell immer noch 15 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt und die Umsätze in der gesamten Branche stagnieren. Besonders die getränkegeprägte Gastronomie musste im vergangenen Jahr Umsatzrückgänge von rund von durchschnittlich zehn Prozent verkraften. Damit bleibt die wirtschaftliche Situation in vielen Tourismusunternehmen angespannt und die Ertragslage unbefriedigend", so Schröter weiter. Auf Grund des harten Wettbewerbs in der Branche würden nach IHK-Angaben zwei Drittel der befragten Unternehmen trotz weiter steigender Kosten, vor allem für Energie, auch keine Preiserhöhungen in nächster Zeit planen. In dieser angespannten wirtschaftlichen Lage stagniere dann auch die Zahl der Beschäftigten im Gastgewerbe. Nach IHK-Meinung sei zu befürchten, dass das zu Jahresbeginn in Kraft getretene Rauchverbot zu weiteren Umsatzrückgängen vor allem in der getränkegeprägten Gastronomie und kleinen Ein-Raum-Gaststätten führe und so deren wirtschaftliche Lage weiter verschärfe.

In den einzelnen Tourismusregionen des Landes sei das vergangene Jahr nach aktuellen Angaben durchaus unterschiedlich verlaufen: Während bei den Übernachtungszahlen in der Altmark, in Anhalt-Wittenberg und Halle-Saale-Unstrut in den ersten neun Monaten ein deutliches Plus zwischen vier und fünf Prozent zum Vorjahreszeitraum erreicht wurde, sei das Wachstum im sachsen-anhaltische Bereich des Harzes mit 1,2 Prozent deutlich geringer ausgefallen. Dennoch würden die Unternehmen in der Altmark ihre aktuelle Geschäftslage und auch die Geschäftserwartungen für die Wintersaison deutlich schlechter einschätzen als diejenigen in den anderen vier Tourismusregionen des Landes.

Bei Reisebüros und -veranstaltern habe sich die wirtschaftliche Situation bei leicht gestiegenen Umsätzen und Buchungszahlen etwas gebessert, dennoch bleibe die Lage in vielen Unternehmen angespannt. So würden 55 Prozent der Reisebüros und -veranstalter über gesunkene Gewinne berichten und bei anhaltender Preissensibilität der Kunden und weiter verstärkter Nutzung des Internets für Reisebuchungen werde auch mit Blick nach vorn keine Besserung erwartet. So plane dann auch ein Fünftel dieser Unternehmen einen Personalabbau.

Die ausführlichen Ergebnisse der LAG-Umfrage stehen unter www.halle.ihk.de oder www.magdeburg.ihk.de zum Download bereit. Die Landesarbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern in Sachsen-Anhalt hat sich im Februar 1997 gegründet und vertritt die Interessen von über 96.000 Unternehmen in Sachsen-Anhalt.

Die Landesarbeitsgemeinschaft dient vor allem deren politischer und fachlicher Vertretung gegenüber Bund und Land mit gemeinsamen Stellungnahmen und Umfragen zu Grundsatzfragen der Wirtschaftspolitik.
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