Regionale Konjunktur auf dem Weg zu alter Stärke
Die Erträge werden etwas schlechter eingeschätzt als noch zu Jahresbeginn, eine Mehrheit von 60 Prozent bewertet sie allerdings noch mit befriedigend. Auch wenn die gegenwärtige Stimmung nach wie vor nicht an die konjunktu-relle Hochphase vor rund einem Jahr herankommt, lassen sowohl die aktuelle Kapazitätsauslastung als auch die Auftragseingänge darauf hoffen, dass die regionale Wirtschaft wieder zur alten Stärke zurückfindet. Mit 82 Prozent sind die Kapazitäten sehr gut ausgelastet, rund ein Viertel der befragten Firmen berichtet von vollen Auftragsbüchern. Bei der Hälfte der Unternehmen ist der Auftragsbestand auf hohem Niveau stabil.
Geschäftserwartungen im Aufwind
Erfreulich positiv fallen deshalb auch die Erwartungen für die nächsten zwölf Monate aus. Mit 28 Prozent rechnet ein höherer Anteil als noch zu Jahresbe-ginn mit künftig besseren Geschäften. 57 Prozent gehen von einer gleich bleibenden Entwicklung aus. Besonders optimistisch zeigen sich die regionalen Firmen im Hinblick auf die künftigen Umsätze, bei denen 41 Prozent eine weitere Verbesserung erwarten. "Im Laufe des Jahres sehen unsere Unter-nehmen durchaus noch Luft nach oben", freut sich IHK-Hauptgeschäftsführer Martin Keppler.
Wettbewerbsfähige Energiepreise notwendig
Steigende Energie- und Rohstoffkosten stellen aus Sicht der regionalen Firmen auch bei der aktuellen Befragung das größte Risiko für ihre weitere wirt-schaftliche Entwicklung dar. Bei den Strompreisen belasten die Vergütungs-verpflichtungen aus dem EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz) nicht nur die Wirtschaft, sondern auch die Verbraucher. Neben einer verlässlichen und sauberen Energieversorgung sind wettbewerbsfähige Energiepreise für die Wirtschaft existenziell. Deshalb müssen der Netzausbau beschleunigt, der Staatsanteil an den Stromkosten zurückgefahren und weitere Anreize zur pri-vaten und gewerblichen Energieeffizienz geschaffen werden.
Zugpferd Export beflügelt auch Investitionsklima
Die Unternehmen aus der Region sind zuversichtlich, weiterhin von der welt-weit steigenden Nachfrage nach deutschen Produkten zu profitieren. Sie er-warten, dass sie auch in der nahen Zukunft die rückläufigen Exporte in die Eurozone durch Ausfuhren in den außereuropäischen Raum ausgleichen können. Die optimistischen Geschäftserwartungen sowie die überwiegend mit gut bewerteten Finanzierungsbedingungen schlagen sich in einer höheren Investitionsbereitschaft im Inland nieder. 35 Prozent der regionalen Firmen beabsichtigen, in den kommenden zwölf Monaten mehr im Inland zu investie-ren, auch wenn erneut Ersatzbeschaffungen und Rationalisierung als Investi-tionsmotive dominieren. Arbeitsplatzschaffende Kapazitätserweiterungen ste-hen weniger im Vordergrund, sodass die regionale Wirtschaft für die nächsten zwölf Monate überwiegend von einer gleich bleibenden Beschäftigtenzahl ausgeht. Es bleibt abzuwarten, wie sich die aktuellen Pläne für mögliche Steuererhöhungen künftig auf die Investitionstätigkeit und den Personalbestand auswirken werden.
Steigender Bedarf an Absolventen eines Ingenieurstudiums
Die große Mehrheit der befragten regionalen Unternehmen hat gegenwärtig keine Probleme damit, offene Stellen für Nachwuchskräfte mit Studienab-schluss zu besetzen. Die meisten Unternehmen geben in den nächsten fünf Jahren einen gleich bleibenden Bedarf an Hochschulabsolventen an. Steigen-den Bedarf sehen die Firmen insbesondere bei Absolventen dualer Hochschu-len, und hier vor allem bei Master-Absolventen. Nahezu ebenso stark gefragt werden aus Sicht der regionalen Firmen Master-Absolventen der Universität sein. Befragt nach dem Bedarf in einzelnen Fachrichtungen stehen Absolven-ten der Ingenieurwissenschaften an erster Stelle.