"Die Betriebe in der Region Nordschwarzwald liegen zu Beginn des neuen Ausbildungsjahres mit ihrem Lehrstellenangebot herausragend im Rennen", so IHK-Hauptgeschäftsführer Martin Keppler. "Der regionale Ausbildungspakt ist damit erneut erfüllt." Unterstützend haben die Ausbildungsplatzwerber der IHK im vergangenen Jahr vor allem kleine und mittlere Unternehmen mit weniger als zehn Mitarbeitern angesprochen, die bisher noch nicht ausgebildet haben. So konnten auch in diesem Jahr wieder 94 neue Ausbildungsbetriebe und rund 117 neu geschaffene Lehrstellen dazugewonnen werden.
"Ausbildung ist Fachkräftesicherung und gesellschaftlicher Beitrag", so Keppler weiter. Für neun von zehn Betrieben ist die Fachkräftesicherung für das eigene Unternehmen das ausschlaggebende Motiv für ihr Ausbildungsengagement.
"Jungen Erwachsenen bieten sich beste Karriere-Chancen, denn die Unternehmen sind an einer langfristigen Zusammenarbeit interessiert", ergänzt IHK-Ausbildungsleiter Georg Milo. Die Übernahmeabsichten der Betriebe seien ausgesprochen gut. Durch attraktive Weiterbildungen könnten die jungen Fachkräfte zudem zügig Abschlüsse auf Bachelor-Niveau erwerben.
Für besonders begabte Schulabgänger bietet die IHK Nordschwarzwald dem Ausbildungsleiter zufolge erstmals ein neues Qualifizierungskonzept an, bei dem Berufsausbildung und Aufstiegsweiterbildung kombiniert werden. Mit "MACH 2" wird die Möglichkeit geboten, eine Aufstiegsweiterbildung zum Fachwirt teilweise schon parallel zur Berufsausbildung zu absolvieren. "Also zwei Berufsabschlüsse in Schallgeschwindigkeit", so Milo.
Diese Entwicklung bestätigt laut Keppler, dass der Ausbildungsmarkt im Umbruch ist. "Wir stehen vor einem einschneidenden Fachkräftemangel. In den kommenden Jahren wird es mehr offene Ausbildungsplätze geben als Bewerber", sagt er. Die Unternehmen intensivieren vor dem Hintergrund sinkender Schülerzahlen und vielfach nicht ausbildungsreifer Absolventen ihre Anstrengungen bei der Ausbildung weiter. Viele bieten Nachhilfe für Azubis an, um eine erfolgreiche Ausbildung zu sichern. Sie sollen künftig stärker dabei unterstützt werden, Schwächere in Ausbildung zu integrieren. Schulnoten sind für viele Betriebe inzwischen die schwächere Währung. Vielmehr zählen für sie Motivation und Leistungswille. Jugendliche, die sich in ihrer Schulzeit schwergetan haben, erhalten Chancen, sich praktisch zu beweisen.
"Es wird auch dieses Jahr wieder gelingen, jedem geeigneten Bewerber eine Qualifizierungschance zu ermöglichen. Wir gehen sogar davon aus, dass am Jahresende wieder Ausbildungsplätze in Industrie, Handel und Dienstleistung unbesetzt bleiben werden, weil der Bewerbermarkt weitgehend leergefegt ist", so IHK-Ausbildungsleiter Milo. Die wiederholt hohen Ausbildungszahlen verweisen auf das große Ausbildungsengagement der Betriebe sowie die Entscheidung, durch eigene Ausbildung den erforderlichen Fachkräftebedarf zu sichern. In der Lehrstellenbörse der IHK sind Milo zufolge aktuell für den Ausbildungsbeginn im Jahr 2014 noch über 170 Angebote eingetragen. Die meisten Lehrstellen gibt es in den kaufmännischen und technischen Berufen sowie im Bereich der Gastronomie.
Mehr als zwanzig Unternehmen, die sich im Bereich der Ausbildung heute schon weit über die gesetzlichen Vorgaben hinaus engagieren - beispielsweise durch Mitwirkung in Projekten zur Berufsorientierung und Berufsvorbereitung, bei der der Nachhilfe und Prüfungsvorbereitung oder bei der Wohnungssuche und Kinderbetreuung - haben für solche Mehrleistungen ein neutrales Gütesiegel als "Ausgezeichneter Ausbildungsbetrieb" von der IHK erhalten.
Viele Betriebe halten neben den regulären Ausbildungsplätzen auch noch Praktikumstellen bereit, die den potenziellen Auszubildenden und den Betrieben die Möglichkeit geben, sich besser kennenzulernen und zu erkunden, ob der gewählte Beruf der richtige ist.
Wer trotz des breiten Lehrstellenangebots noch nicht vermittelt werden konnte, kann seine Chance noch im September nutzen. Gemeinsam mit der Agentur für Arbeit und der Handwerkskammer findet eine Nachvermittlungsaktion statt, bei der die noch offenen Lehrstellen für das laufende Ausbildungsjahr angeboten werden. Interessenten können sich an die Ausbildungsberatung der IHK wenden.
Weitere Informationen dazu und zur IHK-Lehrstellenbörse im Internet unter www.nordschwarwald.ihk24.de