In den letzten Wochen hatten über 30 der größten Unternehmen aus dem Landkreis Freudenstadt in Briefen an die Bundes- und Landesregierung zum Ausdruck gebracht, warum der Ausbau der B 28 neu und der Bau der Hochbrücke Horb dringend erforderlich seien und die Planungen nun so schnell wie möglich begonnen werden müssen. „Durchweg haben die Unternehmen aus allen Teilen des Landkreises die schlechte Erreichbarkeit ihrer Firmen beklagt und schnellstmögliche Abhilfe eingefordert“, fasst IHK-Hauptgeschäftsführer Rummel den Tenor der Briefe zusammen. Nicht nur die täglichen erheblichen Zeitverluste der Mitarbeiter und beim Versand der Waren führen zu beträchtlichen wirtschaftlichen Belastungen, auch geben viele Unternehmen in ihren Briefen an, wegen der schlechten Erreichbarkeit einen Nachteil bei der Rekru-tierung neuer Mitarbeiter zu haben.
„Unser vorrangiges Ziel ist es, möglichst schnell mit dem Genehmigungsverfahren für die Brücke beginnen zu können“, so der Horber Oberbürgermeister Theurer. Das Projekt, das zusammen mit der Umfahrung Horb im Investitionsrahmenplan des Bundes bis 2010 enthalten ist, müsse nun zusammen mit der Umgehung auch geplant werden, damit noch vor Ende des gültigen Invesititonsrahmenplanes auch mit dem Bau begonnen werden kann.
„Die Wirtschaft fordert von Politik und Verwaltung nicht nur die rasche Aufnahme der Planungsmaßnahmen, sondern ist auch bereit, sich finanziell an der Vorfinanzierung der Planungskosten zu beteiligen“, unterstreicht Rummel die besondere Dringlichkeit der Projekte. Unter gewissen Umständen könnte die Wirtschaft sogar bereit sein, die Planung direkt zu finanzieren, lässt der Hauptgeschäftführer der Industrie- und Handelskammer durchblicken.
Das setze aber voraus, dass möglichst rasch konkrete Verbesserungen für die Unternehmen spürbar werden. „Daher müsse“, so Theurer, „jetzt mit der Planung begonnen werden. Wenn der Staat die Planung selbst finanziert, ist uns das auch recht. Wir sind aber bereit, unser Möglichstes zu tun, das Verfahren insgesamt zu beschleunigen. Die Stadt Horb hat auch die zur Vorfinazierung der Planungskosten erforderlichen Mittel eingestellt.“
Die Forderungen der regionalen Wirtschaft wurden auch durch die beiden anwesenden Bundestagsabgeordneten des Kreises Freudenstadt, Renate Gradistanac (SPD) und Hans-Joachim Fuchtel (CDU), unterstützt. Beide hatten den Termin im Verkehrsministerium für die Delegation koordiniert.
Die von der Stadt Horb und der IHK Nordschwarzwald durchgeführte Briefaktion entstand aus einer Anregung bei den „Horber Wirtschaftsgesprächen“ bei der Firma LEUCO und der Landtagsabgeordneten Dr. Brenner.