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Industrie- und Handelskammer Offenbach am Main

Stimmungsumfrage der IHK bei regionalen Unternehmen

Offenbacher Firmen wollen mehr Familienfreundlichkeit

(lifePR) (Offenbach am Main, )
Familienfreundlichkeit ist ein zunehmend wichtiger Wettbewerbs- und Standortfaktor für die Entwicklung von Regionen, Kommunen und Unternehmen. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Offenbach am Main wird verstärkt auf das Thema aufmerksam machen. Deshalb fragte die Offenbacher IHK im August Mitgliedsunternehmen, wie es um familienfreundliche Personalpolitik bestellt ist. Mehrheitlich haben die regionalen Unternehmen Handlungsbedarf erkannt. Mit welchen konkreten Maßnahmen werden junge Familien durch ihre Arbeitgeber unterstützt?

Margret Plum, verantwortlich im Bereich Kommunikation und Koordination der Offenbacher IHK: „Wir laden alle Unternehmen zum Erfahrungsaustausch ein. Denn wir sind uns der Mittlerfunktion zwischen Staat und Wirtschaft und auch zwischen den Unternehmen bewusst. Diese Funktion nutzen wir, um viele positive Beispiele zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf weiterzutragen. Wie sich Unternehmen in Kooperationen bei der Kinderbetreuung für ihre Mitarbeiter einsetzen, zeigt sich anhand bereits umgesetzter Beispiele in unserem Internetauftritt.“

Peter Lehmann, Geschäftsführer der Hessischen Flugplatz GmbH Egelsbach, bringt die Stimmungslage der Offenbacher Wirtschaft auf den Punkt: „Die Rolle der Familienfreundlichkeit ist gar nicht hoch genug einzuordnen. Bei der steigenden Nachfrage an Fachkräften, wird das Unternehmen, welches Familienfreundlichkeit zu einem erklärten Unternehmensziel gemacht hat, den Zuschlag von gut ausgebildeten und hoch motivierten jungen Eltern bekommen.“

Ziel solcher Firmenphilosophie ist es, die Anforderungen des Unternehmens und die Bedürfnisse der Mitarbeiter in Einklang zu bringen. Flexible Arbeitszeitregelungen wie Gleitzeit, Teilzeitmodelle oder Telearbeit stehen heute an erster Stelle bei den Maßnahmen, die Unternehmen im IHK-Bezirk ihren Mitarbeitern anbieten. Verschiedene Praxisbeispiele belegen zudem, dass familienbewusste Maßnahmen in Unternehmen nicht allein jungen Eltern helfen. Sie korrespondieren auch mit handfesten ökonomischen Interessen. Geringere Fehlzeiten, höhere Einsatzbereitschaft, weniger Fluktuation und niedrigere Krankheitsquoten zahlen sich letztlich auch für die Firmen aus.

„Natürlich sieht familienorientierte Personalpolitik bei einem Unternehmen unserer Größenordnung anders aus, als bei einem Großkonzern,“ erklärt Personalleiter Manfred Specht von Videor Technical E. Hartig GmbH aus Rödermark. „Betriebseigene Betreuungsangebote sind für uns nicht realisierbar. Es ist eher die Summe der kreativen Einzellösungen, die unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schätzen.“

Gerade kleine und mittlere Unternehmen haben es oft leichter, kreative und unkomplizierte Wege zu finden: Mitarbeiter unterstützen sich gegenseitig, flexible Gestaltung und Verteilung von Aufgaben, freie Pausenregelungen und langfristige Urlaubsplanung. Es müssen keine hohen finanziellen und personellen Mittel aufgebracht werden, um bereits gute Effekte für Beschäftigte und Unternehmen zu erzielen.

Vor allem in der Ferienzeit wird es für viele Eltern oft eng bei der Betreuung des Nachwuchses. Deshalb gehen Unternehmen erste Schritte, um zum Beispiel in Kooperation mit Gemeinden oder Partnerfirmen Ferienaktivitäten für die Kinder der Mitarbeiter auf die Beine zu stellen. Die Hessischen Flugplatz GmbH Egelsbach ist bei der Ausgestaltung von diversen Ferienangeboten und -spielen der Flugplatzumlandgemeinden eingebunden und unterstützt diese durch Besuchsangebote, Tombolapreise, aber auch Geld. „Dies gibt uns die Möglichkeit, die Kinder unserer Mitarbeitern an solchen Ferienspielen teilhaben zu lassen,“ so Peter Lehmann.

Da eigene Betreuungsangebote oft an ausreichender Nachfrage, aber auch an gesetzlichen Auflagen und bürokratischen Hürden scheitern, sind alle Firmen grundsätzlich offen gegenüber Kooperationen mit anderen Unternehmen und Organisationen. Kerstin Hunkel-Hitzel, Geschäftsführerin der Hitzel Oberflächentechnik GmbH & Co. KG initiierte ebenfalls erste Maßnahmen: „Im Rahmen eines Arbeitstreffens des Unternehmerforums Rödermark entstand der Arbeitskreis Kinderbetreuung. Derzeit prüfen wir, welche Projekte wir gezielt fördern und unterstützten werden, um einen Beitrag zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie leisten können.“

Bianca Gottbehütt von der Alfred Clouth Lackfabrik GmbH & Co. KG wünscht zudem „unbürokratische Hilfe durch Verbände oder Ämter, zum Beispiel bei der Suche nach Pflegeplätzen oder Beratung der betroffenen Mitarbeiter über Unterstützungsleistungen.“ Andere Unternehmen sehen vor allem die Kommunen in der Pflicht, Betreuungsangebote auszuweiten. Die IHK wird als Vermittlerin gewünscht.

Über den Tisch von Margret Plum gehen nahezu täglich nützliche Informationen rund um das Thema. Sie möchte nun Kontakte zu weiteren Netzwerken knüpfen und das Beratungsangebot der Offenbacher IHK ausbauen. Und die IHK wird zeigen, dass die Kammer selbst mit gutem Beispiel vorangeht.
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