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90 Prozent sagen: Die Geschäfte laufen

IHK Potsdam: Weder Herbststurm, noch Flaute – solide Wirtschaftsentwicklung in Westbrandenburg/Unsicherheiten belasten die Prognose für das Jahr 2008

(lifePR) (Potsdam, )
"Die Konjunkturentwicklung befindet sich weiterhin auf gutem Kurs. Die aktuelle Lage der Wirtschaft hat sich insgesamt weiter verbessert. Gegenwärtig ist bei rund 44 Prozent der befragten Unternehmen die Geschäftslage gut, bei 46 Prozent befriedigend und bei 10 Prozent schlecht." Das sagte Dr.-Ing. Victor Stimming, Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Potsdam, am 12. November 2007 zur Auswertung der Herbst-Konjunktur-Umfrage der IHK Potsdam.

Dass der IHK-Geschäftsklimaindex gegenüber dem Jahresbeginn jedoch von 122,2 Punkten auf 120,7 Punkte gefallen ist, so der Präsident, liegt weniger an den Unternehmenseinschätzungen zur aktuellen Lage als vielmehr an wachsenden Unsicherheiten für die Prognose zum wirtschaftlichen Verlauf im Jahr 2008. Weder hohe Rohstoff-und Energiekosten noch die US-Immobilienkrise oder die Turbulenzen auf den internationalen Finanzmärkten scheinen die Stimmung der regionalen Wirtschaft zu beeindrucken. "Dass nicht alles Gold ist, was glänzt, wird daran deutlich, dass die Unternehmen zwar recht gut ausgelastet sind, die Gewinnentwicklung dies aber noch nicht wiederspiegelt", so der Präsident. Insgesamt sind nur bei gut einem Viertel der Unternehmen die Gewinne gestiegen, bei 46 Prozent sind sie gleich geblieben und bei 30 Prozent zurückgegangen.

In Westbrandenburg zeigt sich inzwischen, dass nicht mehr alle Branchen am Aufschwung beteiligt sind. Die Industrie und das Dienstleistungsgewerbe sind weiterhin die konjunkturellen Zugpferde. Demgegenüber kühlt am Bau die wirtschaftliche Erholung der letzten Monate etwas ab. "Insbesondere der Handel wartet nach der Konsumdelle aufgrund der Mehrwertsteuererhöhung zum Jahresanfang noch auf eine deutliche Belebung. Die angespannte Lage im Handel ist ein Indiz dafür, dass die Konjunktur eben noch nicht beim Konsumenten angekommen ist", so Dr.-Ing. Victor Stimming. "Hier setzt man jetzt besonders große Hoffnungen in das Weihnachtsgeschäft."

Erwartungen
Es wird auch im Jahr 2008 wirtschaftlich gut laufen, aber in den kommenden zwölf Monaten wird eine Abschwächung in der konjunkturellen Dynamik erwartet. So rechnen 27 Prozent mit einer eher günstigeren, 54 Prozent mit einer eher gleich bleibenden und 19 Prozent mit einer eher ungünstigeren konjunkturellen Entwicklung. Dies ist weniger der Herbstblues, als vielmehr die wachsende Anzahl neuer Risiken. Zu viele Unbekannte stehen einer soliden Zukunftsplanung im Wege. Werden die Rohstoff- und Energiepreise weiter steigen; wie entwickelt sich der Euro; ist die US-Immobilien- und Finanzkrise ausgestanden oder rutschen die USA dadurch noch in eine Rezession; kommt der Mindestlohn oder nicht; wie wirkt sich die Unternehmenssteuerreform tatsächlich aus? Diese Fragen beschäftigen die Unternehmen. Dabei sind wachsende Unterschiede bei der Beurteilung der Erwartungen festzustellen. Während die Industrie ungebrochen optimistisch ist, gibt sich die Dienstleistungsbranche schon vorsichtiger. Das Baugewerbe und der Handel gehen überwiegend von einer Eintrübung der konjunkturellen Wetterlage aus.

Export
Die Exporterwartungen fallen etwas verhaltender aus, als noch zu Jahresbeginn – das Tempo wird etwas gedrosselt. In Westbrandenburg erwarten 19 Prozent der Unternehmen eine weitere Steigerung ihrer Ausfuhren, 42 Prozent unveränderte Exportzahlen und 8 Prozent einen Rückgang. Etwa 31 Prozent der befragten Firmen exportieren nicht. Jedoch lassen die Unternehmen keinen Zweifel daran, dass es beim Export auch weiterhin nur eine Richtung geben wird – nämlich in Richtung Wachstum.

Investitionen
Wenn der Betrieb gut läuft, wollen Unternehmen investieren. Dieser Grundsatz bestätigt sich auch jetzt wieder. Immer mehr Firmenchefs nutzen den guten Lauf und werden in den kommenden Monaten Geld in die Hand nehmen. Bei 28 Prozent steigen die Investitionen, bei 41 Prozent werden sie gleich bleiben und bei 21 Prozent zurückgehen, lediglich 10 Prozent planen keine Investitionen. Hauptmotiv ist der Ersatzbedarf, gefolgt von Rationalisierung und Produktinnovation.

Personalplanung
Erfreulich ist, dass die gute Wirtschaftslage den Arbeitsmarkt spürbar belebt hat. Die Unternehmen stellen weiterhin mehr neues Personal ein, als sie abbauen wollen. So planen 27 Prozent der Unternehmen Personaleinstellungen, 60 Prozent wollen ihren Mitarbeiterstamm halten und nur 13 Prozent werden Stellen abbauen müssen. Einen spürbaren Bedarf zeigt die Industrie an, gefolgt von der Dienstleistungsbranche und dem Handel. Allein im Baugewerbe bahnt sich zum Ende des Jahres traditionell ein Beschäftigungsabbau an.
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