Dieses Ergebnis steht in einem gewissen Spannungsverhältnis zur noch immer sehr positiven Gesamtsituation in Schwaben. So hat sich im Landkreis die Quote der Unternehmen, die mit dem Geschäftsverlauf nicht zufrieden sind immerhin auf 30% erhöht und auch die kritischen Stimmen zu den Ertragschancen haben spürbar an Gewicht gewonnen.
Die Industriebetriebe berichten zwischenzeitlich von einer gewissen Abschwächung der Auftragseingänge und dies hinterlässt auch Spuren in einem etwas reduzierten Auftragsbestand und einer schwächeren Kapazitätsauslastung.
"Der Landkreis droht nun vom Konjunkturzug abgehängt zu werden", so Scheel "aber wir bauen darauf, dass sich diese schwächere Situation im Laufe der kommenden Monate wieder stabilisiert."
Weiter gutes Investitionsklima
In der Tat wird diese Einschätzung durch die Aussagen der Unternehmen in der Umfrage gestützt. So ist trotz der aktuellen Abschwächungstendenz die Investitionsbereitschaft der Betriebe groß. "Dies hängt damit zusammen", so Scheel, "dass die Unternehmen trotz kritischerer Rahmenbedingungen optimistisch in die Zukunft blicken."
In diesem Sinne erwarten die Industrieunternehmen in den kommenden Monaten wieder eine Belebung der Nachfrage. Allerdings gibt es hier einen Wermutstropfen bei der Einschätzung der Arbeitsmarktsituation. Eine weitere Expansion der Arbeitskräftenachfrage durch die Unternehmen in Aichach-Friedberg ist kaum zu erwarten und vereinzelt wird es auch wieder zu Kürzungen bei der Personaldecke kommen.
"Wir hoffen sehr auf eine Wiederbelebung der konjunkturellen Auftriebkräfte", so Scheel. "Dies ist allein deshalb notwendig, damit die Unternehmen notwendige Investitionen tätigen können, um ihren Standort zu halten und um mit neuen Produkten auf dem Markt punkten zu können."
Das Beispiel Aichach-Friedberg zeige zudem, so Scheel, dass weiter an einer Optimierung der Rahmenbedingungen an den heimischen Standorten gearbeitet werden müsse. Eine wichtige Rolle spiele dabei auch die aktuell stark diskutierte Tarifpolitik. Hier plädiert Scheel für ein Handeln mit Augenmaß und Flexibilität. "Die regionale Situation und auch von Unternehmen zu Unternehmen ist zu verschieden, als dass hier pauschale Lösungsansätze umgesetzt werden sollten". Er plädiere für situations- und unternehmensbezogene Zusatzleistungen, wie sie jeder Betrieb eigenständig umsetzen und damit auch zu einer angemessenen Partizipation der Mitarbeiter am wirtschaftlichen Erfolg beitragen könne.