Gastredner Markus Ferber
Gastredner war der Vorsitzende der CSU Schwaben, Markus Ferber. Der Politiker lieferte mit seinem "Bericht aus Brüssel" aktuelle Informationen für den Mittelstand. Ferber bedankte sich zunächst vorweg "für die gute Zusammenarbeit" und betonte, dass man weiterhin alles daran setzen sollte, "den Wirtschaftsstandort Schwaben so attraktiv wie möglich zu gestalten".
Vollversammlung zu Gast in der Region
In ihren Eingangsworten bedankte sich IHK-Präsidentin Hannelore Leimer beim Gastgeber der Veranstaltung. Die Frühjahrsvollversammlung fand diesmal wieder in der Region statt und zwar im Dillinger Werk der BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH.
Bildungshaus
In der Kernkompetenz Bildung stellte das Parlament der schwäbischen Wirtschaft mit weitreichenden Beschlüssen Weichenstellungen für die Zukunft. Zum einen beschloss die Vollversammlung die Verabschiedung des Jahresabschlusses und die Gesamtstrategie des IHK-Bildungshauses. Den Erfolg des Bildungshauses belegen aktuelle Zahlen. Blickt man zurück, so zeigt sich bei der Gesamtteilnehmerzahl an den Bildungsaktivitäten eine stete Steigerung. So stieg etwa die Gesamtzahl bei den Teilnehmern von 2006 auf 2007 um rund 3.250 auf insgesamt 23.901. Auch bei den Veranstaltungen ergab sich eine markante Steigerung: in 2006 waren es 1.585 Veranstaltungen. Das Jahr 2007 erhöhte die Zahl um rund 245 auf insgesamt rund 1.830 Veranstaltungen. Volumenerhöhung auch bei den Unterrichtsstunden: 2006 waren es insgesamt rund 168.000; im vergangenen Jahr 2007 lag die Zahl um rund 15.550 Stunden darüber - bei insgesamt rund 183.550.
Trends im Bildungssektor
Interessant die Trends, die das Bildungshaus der IHK Schwaben ausmacht. Das ist beispielsweise die Zunahme von e-learning. Des weiteren verzeichnet das Bildungshaus eine steigende Nachfrage nach Inhouse-Trainings und Personalentwicklungsdienstleistungen. Hinzu kommen zusätzliche kaufmännische Trainingscenter. Das Bildungsangebot in der Technischen Akademie Schwaben (TAS) wird ausgebaut.
Beim Blick auf Bilanz und Ausblick des Bildungshauses zeigen sich zudem eine ganze Reihe von Alleinstellungsmerkmalen: das durchgängige Bildungsangebot vom Azubi zum Manager etwa. Oder die Qualitätsführerschaft und der Konzeptionsvorsprung für die Region. Das Angebot des Bildungshauses gilt zudem schwabenweit.
Prüferkampagne im Zentrum
Der zweite Beschlussvorschlag betraf die von der IHK geplante umfassende Prüferkampagne. Ziel der Kampagne: Sicherung des Prüfungswesens im Ausbildungsbereich. Das der IHK immer wieder attestierte sehr hohe Niveau bei den Prüfungen kann dauerhaft nur gesichert werden, wenn es gelingt, kompetente ehrenamtliche Prüfer für diese Aufgabe zu gewinnen. Um rechtzeitig für Prüfer-Nach-wuchs zu sorgen, startet die IHK Schwaben deshalb eine umfassende Kampagne zur Prüfergewinnung. Die Notwendigkeit einer solchen Maßnahme lässt sich an Zahlen ablesen. Von 2003 (damals 6.880) bis 2007 (8.740) etwa ist die Zahl der Ausbildungsverträge in Schwaben um 27 Prozent gestiegen. Der Bedarf an ehrenamtlichen Prüfern (derzeit rund 2.800) wird von der IHK Schwaben in 2010 auf rund 3.300 geschätzt. Ein Mehrbedarf also von 500 Prüfern.
Aktuelles aus der IHK
Im Rechenschaftsbericht der Präsidentin ging Hannelore Leimer auf IHK-Kernkompetenzen ein. Bildung war der erste Themenpunkt. Auch im Jahr 2008 besitze man, so Leimer, "eine weiterhin sehr gute Ausgangsposition" in der Ausbildung. Das Ziel der IHK für 2008 sei Qualität statt Quantität". Erreichen wolle man dies durch die Einführung des elektronischen Vertragsverfahrens und dem Aufbau regionalisierter Statistiken. Zudem habe man sich die Verbesserung der Servicequalität für Betriebe, Berufsschulen und Öffentlichkeit vorgenommen. Leimer verwies auf die von der IHK in den nächsten Wochen geplante Bedarfsanalyse für Qualifizierung.
Neben der Ausbildung spiele aber, so betonte die Präsidentin, die Qualifizierung und Weiterbildung eine große Rolle. Leimer: "Es gibt keine IHK in Deutschland, in der der Bereich Weiterbildung relativ gesehen eine solche Bedeutung hat wie in Augsburg und Schwaben."
Im Bereich Innovation habe die IHK "ihr Bestmögliches getan und ein wirklich rundes Paket zur Stärkung des Innovations- und Technologiestandortes Augsburg initiiert und begleitet".
Wachstum gebe es, so Leimer, im Bereich International. Die Strategie, Muttersprachler in das Kernkompetenzfeld einzubauen, habe Erfolg. Kürzlich sei es gelungen, einen neuen aus Tunesien stammenden Mitarbeiter zu verpflichten, der das Thema Arabischer Raum von Lindau aus bearbeite.
A-Thema Logistik - Bedeutung wächst
Beim Blick auf die Kernkompetenz Logistik hob Leimer die "gemeinsamen Logistikaktivitäten mit der IHK Ulm" als sehr erfolgreich hervor. Die Zahlen der Jahresbilanz des Kooperationszentrums Verkehr und Logistik (KVL) Ulm / Augsburg belegen das. Der Jahresvergleich 2006 mit 2007 bringt etwa bei den Info- bzw. Weiterbildungsveranstaltungen eine Steigerung von 20 Prozent auf insgesamt 36 im vergangenen Jahr. Auch die Zahl der Teilnehmer an diesen Veranstaltungen erhöhte sich um rund 80 auf 1.280 in 2007. Bei Gefahrgutfahrerschulungen ist ebenfalls eine Steigerung zu verzeichnen: waren es 2006 noch 192, so stieg die Zahl in 2007 auf 203; wobei sich die Zahl der Prüfungsteilnehmer ebenfalls erhöhte: von 2.744 (in 2006) auf 3.116 in 2007. Zuwachs auch bei den Stellungnahmen und Anhörverfahren im Güter- und Personenverkehr: hier erhöhte sich die Zahl von 633 (in 2007) auf 745 im letzten Jahr. Zuwächse verzeichnete das KVL zudem bei den Prüfungen für Personenbeförderung (von 12 auf 14) und beim Güterverkehr (von 14 auf 19).