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Industrie- und Handelskammer Schwaben

Langsamer aufwärts

Maschinenbau bleibt der Spitzenreiter in Schwaben / Unterschied zu anderen Branchen nun stärker

(lifePR) (Augsburg, )
Die Konjunktur in Bayrisch-Schwaben hatte 2007 stark an Fahrt aufgenommen, nun geht sie wahrnehmbar vom Gaspedal zurück. Dies ist der neuesten Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer Schwaben unter ihren Mitgliedsunternehmen zu Jahresbeginn zu entnehmen. Dies bedeutet jedoch keinesfalls, dass schon auf die Bremse getreten wird, sondern ein belebender Antrieb ist nach wie vor vorhanden, wenn auch die stärke des Antriebs zum zweiten Mal in Folge seit vergangenem Frühjahr nachgelassen hat. Insgesamt sind die Unternehmen mit ihrer derzeitigen Lage durchaus zufrieden und gehen von einer weitgehend gleichbleibenden Situation für die kommenden Monate aus. In einigen Branchen stehen die Zeichen auf weiteres Wachstum.

In den vergangenen Monaten haben externe und interne Faktoren, wie etwa der hohe Eurokurs, die Hypothekenmarktkrise in den USA und daraus folgenden Rezessionsängsten oder auch die Mindestlohndebatte, zu Unsicherheiten in der Wirtschaft geführt. Die Wirtschaftsforschungsinstitute in Deutschland haben ihre Wachstumsprognosen für 2008 bereits verringert. Angesichts der aktuell vorliegenden Zahlen für Schwaben sind überzogene Befürchtungen hier jedoch fehl am Platz. Allerdings wirken sich einige Faktoren erst mittelfristig aus, so dass die Entwicklung der nächsten Monaten interessant sein wird.

Industrie wächst weiter

Als starker Antrieb des Konjunkturmotors fungiert nach wie vor die Industrie. Sie kann nicht nur die beste Lagebeurteilung unter allen Branchen verzeichnen, sondern auch weiterhin gute Auftragseingänge und hohe Kapazitätsauslastung. Spitzenreiter bleibt der Maschinenbau. Aus dieser Branche melden uns 77 Prozent der Unternehmen eine volle Kapazitätsauslastung. Auch im Bereich der Elektrotechnik/Feinmechanik/ Optik herrscht gute Stimmung.

Angekurbelt wird die Nachfrage wieder zunehmend über den Export. So berichten erneut 43 Prozent der Industrieunternehmen über ein gestiegenes Auftragsvolumen aus dem Ausland. Trotz des hohen Eurokurses, der sich negativ auf den deutschen Export auswirken kann, ist hier die Nachfrage also ungebrochen hoch, was auch auf die gestiegene Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen in diesem Sektor zurückzuführen ist.

Inlandsnachfrage schwächt sich ab

Dagegen ist die Inlandsnachfrage, nach einer guten Entwicklung in der ersten Jahreshälfte 2007, erneut zurückgegangen. Zwar berichten auch hier immerhin 37 Prozent der Unternehmen von gestiegenen Volumina, aber 25 Prozent mussten auch Einbußen hinnehmen. Hier wirken sich, so die IHK Schwaben, die innenpolitischen Diskussionen um Themen wie Mindestlohn, pauschale Lohnerhöhungen und Steuerdebatten negativ auf die Geschäftstätigkeit der einheimischen Firmen aus und bewirken eine Unsicherheit bezüglich der weiteren Planungen.

Branchen entwickeln sich unterschiedlich

Gerade hinsichtlich der unterschiedlichen Entwicklung in verschiedenen Branchen müssen die Lohnforderungen seitens der Gewerkschaften in den anstehenden Tarifrunden gesehen werden. Branchen, wie etwa der Einzelhandel oder auch die Bauwirtschaft, die nun wieder Rückschläge einstecken mussten und auch sehr skeptisch für die kommenden Monate sind, können sicherlich, so der IHK-Standpunkt, keine über das Inflationsniveau hinausgehenden Lohnforderungen verkraften. Auch innerhalb der Industrie ist die Lage nicht pauschal als rundum gut zu bewerten.

Konsumbereich hinkt hinterher

Der Konsumgüterbereich insgesamt schwächelt, wovon nicht nur Ge- und Verbrauchsgüterindustrie, sondern in der Konsequenz auch der Einzelhandel betroffen sind. Die Klagen der Händler über Umsatzrückgänge haben schon wieder stark zugenommen. Die Werte haben sich im Vergleich zum Jahresbeginn 2007 nahezu umgedreht: So berichten nur noch 18 Prozent der Einzelhändler von gestiegenen Umsätzen und 45 Prozent von gesunkenen. Hierbei muss jedoch auch berücksichtigt werden, dass aufgrund der Erhöhung der Mehrwertsteuer zum 01.01.2007 zum Jahresende 2006 noch zahlreiche vorgezogene Käufe seitens der Verbraucher getätigt wurden, welche die Umfragebilanz im vergangenen Jahr deutlich verbesserten. Dazu zählen vor allem auch Güter des langfristigen Bedarfs, wie Einrichtung und Fahrzeuge. So klagt gerade der Autohandel über starke Nachfragerückgänge. Insgesamt sieht der Einzelhandel jedoch nicht allzu pessimistisch in die Zukunft und geht von keiner weiteren Verschlechterung aus.

Hier eine nachfrageorientierte Konjunkturpolitik zu betreiben, wie es die USA nun mit ihrem milliardenschweren Konjunkturprogramm vormacht, wäre der falsche Weg. Zusätzliche Finanzspritzen an die Haushalte verpuffen und können nicht nachhaltig zu einem Aufschwung beitragen. Sinnvoller ist hier eine mittel- bis langfristige Reduzierung der Steuern und Abgabenlast, wie den Sozialversicherungsbeiträgen auf Arbeitnehmer- und auch Arbeitgeberseite, wie dies mit der Senkung des Beitrags zum Arbeitslosengeld zu Anfang des Jahres zumindest ansatzweise von der Bundesregierung gemacht wurde. Dieser Weg ist konsequent weiter zu beschreiten, ohne dass jedoch die Konsolidierung der öffentlichen Haushalte dabei in den Hintergrund rücken darf. Eine schuldenfinanzierte, konsumorientierte Konjunkturbelebung ist auf lange Sicht für die Volkswirtschaften in Europa nicht tragbar, so die IHK.

Perspektiven positiv

Entsprechend der momentanen Antworten nach Branchen wird auch die Entwicklung in den kommenden Monaten eingeschätzt. Sehr zuversichtlich zeigen sich Industrie, unternehmensnahe Dienstleistungen und das Transportgewerbe. Was das Baugewerbe betrifft, so sind hier die Rückmeldungen zur zukünftigen Entwicklung uneinheitlich. Die Zahlen geben hier eher eine Verunsicherung der Branche wieder, wie sich die Konjunktur im Allgemeinen entwickelt. Während vom Wohnungsbau schon seit längerem keine Impulse mehr erhofft werden, so wird die Auftragsmenge aus dem Wirtschafts- und dem öffentlichen Bau sehr stark davon abhängen, wie stark vor allem Industrieunternehmen noch investieren werden. Die Anzeichen hierfür stehen allerdings nicht schlecht, wollen doch 39 Prozent der Unternehmen, welche in nächster Zeit Investitionen vorhaben, ihre Kapazitäten erweitern.

Arbeitsmarkt: Starke Branchenunterschiede

Die recht unterschiedlichen Tendenzen der einzelnen Branchen spiegeln sich auf dem Arbeitsmarkt nieder. Während in gewissen Teilen der Industrie wie dem Maschinenbau bereits jetzt nach Fachkräften gesucht wird, wird die Lage im Einzelhandel und auch im Bau für die Beschäftigten kritischer werden. Hier rechnen Unternehmen wieder vermehrt damit, Ausstellungen vornehmen zu müssen. Allerdings ist mit 74 % (Einzelhandel) und 87 % (Bau) der Anteil der Betriebe, welche ihre Beschäftigtenzahl stabil halten wollen, äußerst hoch, sodass zumindest keine Ausstellungen im größeren Maßstab zu erwarten sind.

In technischen und Ingenieursberufen dagegen wird der Engpass an qualifiziertem Personal dazu führen, dass möglicherweise Auftragsmöglichkeiten nicht zur Grenze abgeschöpft werden können. Der Fachkräftemangel wird also zur Wachstumsbremse in gewissen Branchen werden. Ein wichtiger Puffer für diese Situation stellt bereits die Zeitarbeitsbranche dar, die verstärkt an der Qualifizierung des Personals arbeitet. Auch die Ausbildungsquote der Unternehmen ist so hoch wie seit Jahren nicht mehr. Jedoch sind hier die zeitlichen Verzögerungseffekte zu berücksichtigen.
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