Zentrale Trends:
- Gäste ausgabefreudiger
- Umsätze steigend
- Saisonstart mit Optimismus
Wichtige Fakten zur Tourismusbranche in Schwaben:
- rund 90.000 Betten (ohne Privatvermietung)
- 15.000 Hotels und Pensionen
- im Winter durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Gäste 3,8 Tage
Die aktuelle Geschäftslage der Unternehmen im schwäbischen Tourismus ist als durchaus positiv zu bezeichnen, wie die aktuelle Umfrage der IHK Schwaben zeigt. Über 42 % der Betriebe berichten von einer gut verlaufenen Wintersaison und fast ebenso viele charakterisieren die Geschäftslage als befriedigend, aber weiter verbesserungswürdig. Insgesamt bezeichnen 17 % der Betriebe ihre Geschäftslage als schlecht - wie in den vergangenen beiden Saisonumfragen auch. Dies bedeutet insgesamt eine Stabilisierung der Konjunkturentwicklung. Die guten Einschätzungen resultieren v.a. aus den Hotelbetrieben. In der Gastronomie zeigen sich aber durchaus moderate Verbesserungen.
Umsätze gestiegen - Gewinne nicht
Erfreulich aus Sicht der Firmen ist die etwas angestiegene Umsatzentwicklung im Tourismus. Die Quote der negativen Aussagen ist von 35 % im letzten Frühjahr über 28 % im letzten Herbst auf nun 22 % gesunken. 41 % aller Unternehmen bekunden steigende Umsätze und 37 % eine gleich bleibende Entwicklung.
In der letzten Wintersaison hat sich das Ausgabeverhalten der Kunden wieder gelockert. Jeder vierte befragte Betrieb berichtet, dass die Kunden mehr ausgegeben haben. Positiv ist v.a. die Situation bei den Geschäftsreisenden, die in Korrespondenz zu der allgemeinen guten Konjunkturentwicklung wieder mehr Geld in den Hotels und Gastwirtschaften lassen. Allerdings werden diese positiven Entwicklungstendenzen von den steigenden Zusatzkosten, welche die Betriebe zu verkraften haben, überschattet, da insgesamt die Gewinnentwicklung mit der gestiegenen Umsatzentwicklung nicht Schritt halten konnte. Jeder dritte Betrieb beklagt eine rückläufige Gewinnentwicklung.
Mit Optimismus in den Sommer
Nach wie vor sind die Tourismusbetriebe immer noch optimistisch gestimmt - allerdings mit einer gewissen Abschwächung. 22 % der befragten Hoteliers und Wirte sagen voraus, dass sich die Geschäftslage ihres Betriebes wohl etwas ungünstiger entwickeln wird. Auf der anderen Seite sprechen immerhin 37 % aller befragten Unternehmen von einer günstigen Lageeinschätzung für den Sommer,
Preissteigerungen unvermeidbar
Die heimischen Betriebe sehen sich teilweise gezwungen, die Preise in den kommenden Monaten zu erhöhen: Gestiegene Kosten im Bereich Energie, Steuern, Lohn und Einkauf, sowie die Mehrwertsteuererhöhung zwingen zu diesen Maßnahmen, da sich sonst die Ertragssituation der Betriebe noch weiter zuspitzt. Die Firmen sind sowieso kaum noch in der Lage geeignete Rücklagen für Investitionen zu bilden. Die Investitionsneigung geht daher allgemein zurück. Dennoch beabsichtigt jeder zehnte Betrieb im Tourismus seine Personaldecke zu vergrößern. Hier gilt das Fazit: Je umsatzstärker der Betrieb, umso mehr Arbeitskräfte werden benötigt. Wie die Umfrage aber auch zeigt, werden gerade die kleineren Häuser und Gastwirtschaften beim Personal den Rotstift ansetzen müssen: Hier sehen sich 16 % gezwungen, Personal zu entlassen. Allerdings wird eingeräumt, dass es von Jahr zu Jahr schwerer wird im Gastgewerbe gutes Fachpersonal und Auszubildende zu bekommen.
Rauchverbot bringt Umsatzeinbußen
Seit Anfang des Jahres besteht in Bayern Rauchverbot. Zwar berichtet insgesamt jeder zweite befragte Betrieb, dass bei ihm der Umsatz durch das Rauchverbot nicht wesentlich beeinflusst ist, einige haben sogar mehr Umsatz seitdem. Jedoch informieren immerhin 40 % der befragten Unternehmen, dass sie Umsatzrückgänge hinnehmen mussten, besonders leidet hier die Gastronomie:
Besondere Investitionen haben nur wenige Betriebe vorgenommen. Einige Gaststätten haben Raucherpavillons eingerichtet, nur wenige Raucherclubs gegründet. Etwas aufwendigere Investitionen haben v.a. Hotelbetriebe durchgeführt, um hier für Ihre Hausgäste "bequemere " Rauchermöglichkeiten zu schaffen. Bei einigen waren dies Investitionsvolumina von über 10.000 Euro.
Die Tourismusbilanz Allgäu/Bayerisch Schwaben ist ein Kooperationsprodukt der IHK Schwaben, des Tourismusverbandes All-gäu/Bayerisch Schwaben und des Bayer. Hotel- und Gaststättenverbandes, Bezirk Schwaben und wird jeweils nach Ende der Winter- und der Sommersaison veröffentlicht.