Der Hauptgrund dafür sei, dass der Aufschwung in Wuppertal mit einem Saldowert von plus 27 deutlich weniger Kraft habe als in den Nachbarstädten Remscheid mit plus 66 und Solingen mit plus 39. Dies spiegele sich auch in der Entwicklung der Industrieumsätze seit Anfang des Jahres wider: Während Remscheid und Solingen bis Juli 2007 ein kräftiges Umsatzwachstum von 14 beziehungsweise 9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum verzeichnen konnten, musste Wuppertal einen Rückgang von mehr als 4 Prozent hinnehmen.
Viele bergische Unternehmen hätten über eine anhaltend gute Umsatzentwicklung und eine weiter verbesserte Ertragslage berichtet. Im Durchschnitt seien sie sogar noch optimistischer als zum Jahresanfang. Dies gelte sowohl für die 2008 erwartete Geschäftslage als auch für die künftige Umsatzentwicklung. Trotzdem werde die Entspannung auf dem Arbeitsmarkt – mit Ausnahme von Remscheid – nur noch langsam voran schreiten. Immerhin suchten die Unternehmen erheblich mehr Auszubildende als zuvor und würden ihr Angebot an Ausbildungsplätzen deutlich steigern.
„Die Konjunktur ‚brummt’ derzeit insbesondere im Großhandel, im Dienstleistungsgewerbe und in der Industrie“, so Sträter wörtlich. Insbesondere die Industrieunternehmen seien weiter gut ausgelastet und auch für die Zukunft optimistisch. Risiken sähen die Unternehmen aber bei den Energie- und Rohstoffpreisen – insbesondere auf dem Stahlmarkt. Zudem gelte der starke Euro, der auf ein Rekordhoch im Verhältnis zum Dollar gestiegen ist, als Risiko für das Exportgeschäft.
Im Kreditgewerbe und im Einzelhandel habe der Aufschwung dagegen an Dynamik verloren. Neben der Mehrwertsteuererhöhung machten den Einzelhändlern auch strukturelle Probleme zu schaffen: Die Einwohnerzahl des Bergischen Städtedreiecks nehme ab und die Bürger trügen einen immer kleineren Anteil ihres verfügbaren Einkommens in die Geschäfte. Im Verkehrsgewerbe sowie bei den bergischen Hotels und Gaststätten habe sich die Lage sogar leicht verschlechtert. „Immerhin sehen zumindest die Verkehrsunternehmen recht optimistisch in die Zukunft. Über die Hälfte erwartet eine unveränderte Situation, etwa ein Viertel rechnet mit einer besseren Geschäftslage und steigenden Umsätze“, so Sträter abschließend.