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Letzte Chance für Ausbildungsbetriebe

Die Schweriner IHK appelliert an alle Unternehmen, das Jahr 2008 mit dem doppelten Abiturientenjahrgang und dem letztmalig hohen Schulentlassjahrgang als Chance zu nutzen, ihren Fachkräftebedarf durch eigene Ausbildung zu sichern

(lifePR) (Schwerin, )
Jahrelang hatten es Schulabgänger in Mecklenburg-Vorpommern schwer, einen Ausbildungsplatz zu finden. Heute haben Unternehmen Probleme, ihre Ausbildungsplätze zu besetzen. In Zukunft wird das noch schwieriger.

Die Zahl der Schulabgänger wird sich in den kommenden Jahren drastisch verringern. In diesem Sommer verlassen knapp 22.000 Schüler in Mecklenburg-Vorpommern die allgemein bildenden Schulen, davon wegen des doppelten Abiturientenjahrgangs 12.300 mit Hochschulreife, 5.200 mit Realschulabschluss und 2.000 mit Hauptschulabschluss. 2009 sinkt die Zahl der Schulabgänger auf 12.900, davon 5.200 mit Hochschulreife, 4.200 mit Realschulabschluss und 1.700 mit Hauptschulabschluss. In den Folgejahren pegeln sich die Schulabgänger bei ca. 10.000 ein. Damit wird es eine Halbierung der Zahlen von Ausbildungsplatzbewerber geben.

Außerdem hält die Abwanderung von Jugendlichen zur Ausbildung in andere Bundesländer an. Täglich pendeln über 6.000 junge Leute aus Mecklenburg-Vorpommern zur Ausbildung hauptsächlich nach Hamburg und Schleswig-Holstein, während umgekehrt nur rund 1.600 junge Menschen einpendeln. Damit beträgt der Pendlersaldo minus 4.400.

Der nach wie vor hohe Anteil von Schulabbrechern sowie mangelnde Ausbildungsreife zahlreicher Jugendlicher gefährden zusätzlich die Qualifizierung von Fachkräften. Die Zahl der Schulabgänger, die ohne Abschluss die Schule verlassen, liegt in Mecklenburg-Vorpommern mit über 10 Prozent noch deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 7,8 Prozent und wird nach der Prognose des Bildungsministeriums weiter steigen.

Das weiterhin geringe Interesse der Schüler an Naturwissenschaften und technischen Berufen führt dazu, das zu wenig technisch versierte Fachkräfte qualifiziert werden können.

"Im eigenen Betrieb gut ausgebildete Fachkräfte sind immer noch die beste Basis für die Zukunft des Unternehmens. Wer gute Auszubildende haben will, muss sich frühzeitig geeignete Jugendliche mit Ausbildungsverträgen sichern. Das ist noch nicht in allen Unternehmen angekommen, denn die Zahl der uns vorliegenden Verträge liegt noch auf Vorjahresniveau," so der Hauptgeschäftsführer der IHK zu Schwerin, Klaus-Michael Rothe.

Auf dem Ausbildungsmarkt ist derzeit eine deutliche Trendwende erkennbar: bei den Bewerbern gibt es einen Rückgang von 25-30 Prozent und bei den gemeldeten Stellen einen Anstieg um 40 Prozent. Der Anteil der Altbewerber beträgt 42 Prozent.

Es ist also fünf vor zwölf! Deshalb muss alles getan werden, um die noch vorhandenen Jugendlichen gut auf die Ausbildung vorzubereiten und im Land zu halten. Der Appell der IHK geht gleichermaßen an die allgemein bildenden Schulen und die Unternehmen. Schulen müssen besser auf die Berufsausbildung vorbereiten und die hohe Zahl der Schüler senken, die jedes Jahr ohne Abschluss die Schule verlassen. Unternehmen können dem Aderlass an jungen Menschen nur durch attraktive Ausbildungsangebote, gute Ausbildungsbedingungen und berufliche Perspektiven entgegenwirken.

Ausbildungsbetriebe, die das bereits seit Jahren praktizieren, haben kaum Probleme geeignete Schulabgänger zu finden. Sie gehören zu den Unternehmen, deren Absolventen bei den Bestenehrungen der Schweriner IHK mit dabei sind und die als verdienstvolle Ausbildungsbetriebe mit Ehrenurkunden gewürdigt werden.
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