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Industrieverband Agrar e. V. (IVA)

Reiche Energieernte mit Agrarchemie

Mineraldünger und Pflanzenschutz: Im Doppelpack am effektivsten

(lifePR) (Frankfurt am Main, )
Energie für die Herstellung von Pflanzenschutz- und Düngemitteln ist gut angelegt. Jedenfalls kommt ein Vielfaches der eingesetzten Menge zurück. Um einen Hektar Weizen anzubauen, muss man etwa 10 Gigajoule Energie investieren, gut die Hälfte davon für die Herstellung und Ausbringung von Agrarchemikalien. Korn und Stroh bringen dann mit einer Energieernte von 185 Gigajoule praktisch doppelt so viel wie ohne Agrarchemie.

Auf diese Untersuchungsergebnisse unabhängiger Wissenschaftler hat Niels Pörksen, Präsident des Industrieverbands Agrar e. V. (IVA), jetzt vor der Presse in Frankfurt hingewiesen. "In 25 Jahren werden zwei Milliarden Menschen mehr auf der Erde leben. Aber die Fläche, von der sie ernährt werden müssen, nimmt ab. Wir können deshalb nicht darauf verzichten, die Landwirtschaft möglichst effizient zu machen", erklärte Pörksen. Er wies darauf hin, dass schon seit einigen Jahren weltweit die Nachfrage nach Nahrungsmitteln stärker wächst als die Produktion. Die Lagerbestände sind auf einem langjährigen Tiefstand angekommen.

Die beste Wirkung entfalten Pflanzenschutz- und Düngemittel im Doppelpack. Bei Roggen hat sich gezeigt, dass Düngung ohne Pflanzenschutz den Energiegewinn nur um 50 Prozent verbessert. Auch Pflanzenschutz ohne Düngung bringt nur bescheidene Mehrerträge an Energie.

Besonders günstig ist die Energiebilanz für den Pflanzenschutz. Durch den Einsatz von 0,7 Gigajoule erzielt man einen Energiegewinn gegenüber einer unbehandelten Fläche von 60 Gigajoule. Das haben Wissenschaftler der Biologischen Bundesanstalt (BBA) und der Universität Halle ermittelt.

Immer wieder wird gefordert, weniger Pflanzenschutzmittel einzusetzen. Die Wissenschaftler haben das simuliert, indem sie die optimale Behandlungsdosis jeweils halbiert haben. Gespart wurden dadurch gerade 0,2 Gigajoule; erkauft wurde das mit dem Verzicht auf 11 Gigajoule an Energiegewinn - ein Ergebnis, das zu denken gibt, wie Pörksen meinte.

Der Biolandbau braucht weniger Energie als die moderne Landwirtschaft, vor allem, weil er auf Mineralstickstoff verzichtet. Natürlich sind dadurch auch die Erträge niedriger, auf guten Böden über die Jahre bis zu 70 Prozent. Das ergaben Versuche der Universität Kiel. "Überraschend ist aber, dass auch die Energieeffizienz im Biolandbau nachhinkt. Jede eingesetzte Energieeinheit brachte 20 Prozent weniger Energieertrag als im konventionellen Landbau", erläuterte Pörksen.

Auch beim Ausstoß von Treibhausgasen fanden die Kieler Forscher überraschende Ergebnisse. Pro Hektar emittiert zwar die konventionelle Landwirtschaft das 1,7-fache an Treibhausgasen als der Biolandbau. Bezieht man die Emissionen aber auf die Erntemenge, kehrt sich das Verhältnis - wiederum auf fruchtbaren Standorten - genau ins Gegenteil um.

Pörksen machte deutlich: "Biolandbau hat seine Nachfrage, und die soll befriedigt werden. Global gesehen bleibt aber für den einzelnen ein immer kleinerer Flecken Land, auf dem seine Nahrung wächst. Dort sollen womöglich aber auch Energie und nachwachsende Rohstoffe produziert werden. Diese dreifache Herausforderung braucht die Erkenntnisse der modernen Landwirtschaft."
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