"Für viele der jungen Menschen ist der Hund der einzige feste Sozialpartner. Das Tier ist treu und stellt seinen Menschen nicht in Frage", erklärt die Tierärztin Jeanette Klemmt, die das Projekt seit acht Jahren betreut.
An drei Tagen in der Woche fährt sie mit einem umgebauten Krankenwagen zu festen Zeiten Sozialeinrichtungen zum Beispiel an Bahnhöfen an, wo sich Jugendliche ohne feste Bleibe regelmäßig aufhalten.
"Auf der einen Seite bin ich als Tierärztin unterwegs und versorge die Tiere der Obdachlosen. Ich impfe, kastriere oder verabreiche Wurmkuren. Gleichzeitig bin ich aber auch Köder für die Sozialarbeit", sagt Klemmt. "Denn um einen Termin mit dem kranken Vierbeiner bei mir zu bekommen, müssen sich die Jugendlichen in einer der sozialen Einrichtungen anmelden."
Auf diese Weise kommen die Sozialarbeiter mit den Jugendlichen ins Gespräch und können so das Misstrauen gegenüber ihren Hilfsangeboten abbauen. Schließlich soll den Jugendlichen geholfen werden, eine eigene Wohnung zu beziehen, eine Arbeit aufzunehmen oder eine Therapie zu beginnen. Ein erster Schritt in die eigene Verantwortung ist es daher, als Tierhalter sein Tier regelmäßig der Tierärztin vorzustellen.
Weitere Informationen zum Projekt "HundeDoc" erhalten Sie auf der Homepage der Stiftung Sozialpädagogisches Institut Berlin (SPI) unter www.stiftung-spi.de. IVH